Der wachsende Anteil von emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeugen am Absatzmix von Solaris zeigt, dass der Hersteller sich auf die Erwartungen des Marktes eingestellt hat. Basierend auf den Fahrzeugzulassungen im Jahr 2022 (Quelle: CME Solutions) lag Solaris mit einem Marktanteil von 11,2 Prozent auf Platz 2 des Marktes für emissionsfreie Busse hinter Mercedes-Benz. Für die Langzeitbetrachtung von 2012 bis 2022 konnte das Unternehmen die Position des europäischen Marktführers im Segment der emissionsfreien Busse mit einem kumulierten Anteil (inkl. Trolley- und Wasserstoffbusse; Quelle: Solaris) von 13,5 Prozent vor BYD und VDL bestätigen. Der Marktanteil in Deutschland konnte mit der Lieferung von 140 Bussen in 2022 um 1,5 Prozent auf 5,3 Prozent gesteigert werden im Heimatmarkt Polen sank er allerdings um 24 Prozent auf jetzt noch 247 Busse und einen Marktanteil von 43,1 Prozent. Besonders erfolgreich waren die Polen auf dem neuen CAF-Heimatmarkt Spanien mit 247 Bussen (+ 9 Prozent) und einem Marktanteil von 25,4 Prozent, wie der neue CEO von Solaris, Javier Iriarte, bei der Präsentation der Zahlen sagte.
Schwieriges Marktumfeld
Während Solaris selbst und die meisten seiner Zulieferer aufgrund des russischen Angriffskrieges keine Geschäfte in der Ukraine oder in Russland tätigen, waren einige indirekte Zulieferer bereits von den Auswirkungen dieses Konflikts betroffen, was eine besondere Anpassung an die neuen Bedingungen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie erforderte. Ein weiterer Faktor, der sich auf das Marktumfeld auswirkte, war die beispiellos hohe Inflation des vergangenen Jahres, die in Polen ein durchschnittliches Niveau von 14 Prozent erreichte. Im Berichtszeitraum hat Solaris seine Produkte an Kunden aus 18 Ländern geliefert. Zu den Hauptabnehmern von Solaris-Fahrzeugen gehörten unter anderem Betreiber aus Spanien, Polen, Italien, Belgien, Deutschland, Rumänien, Estland und Lettland sowie Österreich und Tschechien.
Im Berichtszeitraum lieferte Solaris insgesamt 401 Einheiten batterieelektrischer Busse aus. Erwähnenswert ist besonders, dass Solaris im Jahr 2022 insgesamt 42 Wasserstoffbusse verkauft hat (laut CME Solutions sogar 54 Busse mit einem Marktanteil von über 50 Prozent). Der Wasserstoffbus Solaris Urbino 12 wurde 2019 erstmals serienreif auf den Markt gebracht. Seitdem ist das Interesse an dieser Technologie sprunghaft angestiegen, was sich in der Anzahl der Aufträge für diesen Fahrzeugtyp im Jahr 2022 und der für 2023 und später in Auftrag gegebenen Einheiten widerspiegelt. In der Langzeitbetrachtung von 2012 bis 2022 liegt das Unternehmen mit 104 Wasserstoffbussen und einem Marktanteil von 28,1 Prozent nur knapp hinter Van Hool (Quelle: CME Solutions).
Gesunde Auftragslage für die Zukunft
Solaris stärkt seine Position im Bereich E-Mobilität nicht nur durch die Entwicklung von batterieelektrischen Fahrzeugen, sondern auch durch konsequente und langfristige Investitionen in die Optimierung der Lösungen für Wasserstoffbusse. Der Hersteller ist davon überzeugt, dass die Entwicklung aller Zweige der Elektromobilität, seien es Batteriebusse, Oberleitungsbusse oder wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, synergetisch verlaufen muss, um einen nachhaltigen Verkehr für die Zukunft zu gewährleisten. Ende 2022 umfasste er 1.369 Fahrzeuge im Auftragsbestand und 1.648 Einheiten im Auftragseingang, davon rund 86 Prozent mit alternativen Antrieben (61 Prozent nur BEV), was einen weiteren Quantensprung darstellen dürfte. Der Umsatz sank 2022 leicht von 725 Mio. Euro (2020) und 721 Mio. Euro (2021) auf 696 Mio. Euro. Bedeutende Aufträge 2022 waren Unibuss AS in Schweden mit 183 Batteriebussen, ATM Milano mit bis zu 250 Bussen, 25 Wasserstoffbusse an MPK Poznań, weitere H2-Busse gehen an AVM Venezia und ACTV SPA Venezia, nach Palma de Mallorca und erstmals als Gelenkbus nach Aschaffenburg.
Massive Investitionen in die Infrastruktur
Unter den vielen anderen Initiativen, die in den letzten Monaten umgesetzt wurden, verdienen zwei besondere Aufmerksamkeit: Die 10.000 m2 große neue Lagerhalle, die mit hochmodernen Logistiksystemen und -lösungen ausgestattet ist, und der Charging Park, eine einzigartige Ladestation für E-Fahrzeuge. 2022 wurden diese beiden Investitionen von Solaris in Betrieb genommen. Sowohl die Lagerhalle als auch der Ladepark wurden direkt auf dem Gelände des Werks in Bolechowo bei Poznań, dem Hauptsitz des Unternehmens, errichtet. Die Halle ist mit einer modernen, mehrstöckigen Lagerbühne mit einem automatischen Förderband ausgestattet. Die neue Lagerhalle verfügt über ein verstärktes Dach, auf dem 572 Photovoltaikzellen mit einer Gesamtkapazität von 260 kWp installiert sind. Darüber hinaus wurden auf dem Gelände 80 kWp-Ladestationen errichtet: Der Charging Park ist eine innovative Ladestation mit mehreren Ladebuchten für batteriebetriebene Fahrzeuge: E-Busse, Wasserstoffbusse und Trolleybusse. Die Investition in den eigenen Charging Park - eine zentrale Ladestation für E-Busse - ist ein natürlicher Schritt in der dynamischen Entwicklung des emissionsfreien Angebots von Solaris.
Der Ladepark wurde entwickelt, um Kunden neuartige Ladelösungen für Solaris-Busse direkt vor Ort zu demonstrieren. Der Ladepark besteht aus acht Ladebuchten, Stromabnehmern, Ladestationen, einem Teil des Oberleitungsbusnetzes und einem Technikraum. Es handelt sich um den ersten Ladepark in Polen, der die Vehicle-to-Grid-Funktionalität (V2G) unterstützt, d. h. einen bidirektionalen Energiefluss zwischen Fahrzeugen und dem Netz. Diese Technologie ermöglicht ein flexibles Laden und Entladen von Bussen. Sie erlaubt es, Busse zu Testzwecken zu entladen und sie als mobile Energiespeicher zu nutzen, was zu einem effektiveren Kostenmanagement führt.
Brice Bonavia wird Geschäftsführer von Solaris France
Bonavia löst somit Olivier Michard ab, der Anfang November zum Vorstandsmitglied in der Zentrale von Solaris Bus & Coach in Polen ernannt wurde und dort für die Bereiche Vertrieb, Kundendienst und Marketing zuständig ist. Brice Bonavia verfügt über 25 Jahre internationale Erfahrung in der Automobilbranche. In dieser Zeit hatte er verschiedene Positionen inne, u.a. bei Iveco Bus, wo er Business Director für den französischen Markt und zuletzt Business Director für die Region Afrika und Naher Osten war.
"Es ist immer eine große Freude, wenn wir verkünden, dass die Besten der Branche unser Team verstärken. Ich glaube, dass dies nur die Richtigkeit des von unserem Unternehmen verfolgten Ansatzes bestätigt. Wir heißen Brice in unserer Solaris-Familie willkommen und wünschen ihm viel Erfolg und Zufriedenheit bei der Erfüllung seiner Aufgaben", sagte Javier Iriarte, CEO von Solaris Bus & Coach. "Es ist eine große Ehre und Verantwortung, als General Manager von Solaris Bus & Coach zu Solaris Frankreich zu kommen. Diese grundlegenden Werte werden mich in meiner weiteren Arbeit antreiben. Ich bin überzeugt, dass das Unternehmen mit meiner Erfahrung sein Wachstum in Frankreich beschleunigen und so zur Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs im Land beitragen wird", sagte Brice Bonavia, nunmehr Geschäftsführer von Solaris Frankreich.
Die aktuelle Solaris Führungsmannschaft unter neuer Leitung. Quelle: Solaris Bus & Coach
Diese Meldung wurde am 15. März 2023 um 19 Uhr um den letzten Absatz erweitert und somit aktualisiert.