Unter dem Titel „Second Life ESS“ setzt der polnische Bushersteller dieses Projekt gemeinsam mit Impact Clean Power Technology S.A. und Tauron Polska Energia um. Es wird mit Mitteln des Nationalen Zentrums für Forschung und Entwicklung (NCBiR) kofinanziert.

Die Zweitnutzung von Lithium-Ionen-Zellen, die sich für den Einsatz in Fahrzeugen nicht mehr eignen, ist Ziel dieses Projekts. Ein „zweites Leben“ können sie damit durch ihre Verwendung in Energiespeichersystemen bekommen.  Die Batterien bilden als zusammengeschlossenes Energiespeichersystem einen wichtigen Bestandteil der modernen Energieinfrastruktur, die die Erzeugung von Energie sowohl aus konventionellen als auch erneuerbaren Energiequellen mit ihrer Speicherung und Lieferung an den Endabnehmer verbindet. Mit einem stetig wachsenden Anteil von erneuerbaren Energiequellen stabilisieren moderne Energiespeichersysteme auch die Netze,  tragen zur Qualität der gelieferten Energie bei und unterstützen die Entwicklung von E-Mobilität und Mikronetzen.

Wie Solaris informiert, sollen die Arbeiten an der Entwicklung des prototypischen Systems zur Speicherung elektrischer Energie im Jahr 2022 abgeschlossen werden. Für den Bau des Systems wird Solaris Batterien mit einer Nennkapazität von 160 kWh übergeben, die früher im Elektrobus des Betreibers PKM Jaworzno eingesetzt wurden.

Nachdem Solaris im Jahr 2011 den ersten elektrisch angetriebenen Bus präsentierte und inzwischen nach eigenen Angaben über 1.000 E-Busse verkauft hat, müssen bei einigen dieser Fahrzeuge inzwischen die Batteriepacks ausgetauscht werden.

 „Im Laufe der Nutzung und mit der Zeit nimmt die Kapazität der Batterien ab. Vereinfacht betrachtet, geht man davon aus, dass eine Batterie im Elektrobus als verschlissen gilt, wenn ihre Kapazität unter 80 Prozent fällt. Sie eignet sich aber weiterhin hervorragend, um als Energiespeicher in stationären Anwendungen wiederverwendet zu werden. So entstand auch die Idee des Second-Life-Projekts für gebrauchte Batterien, das wir zusammen mit Tauron und Impact umsetzen möchten“, teilt Łukasz Chełchowski, Direktor des Entwicklungsbüros von Solaris, mit.