So könnte er aussehen: Ein Großraumbus auf Basis des
Solaris Urbino, der mit einem Hybridantrieb ausgestattet
ist und mit umweltfreundlichen Gaskraftstoffen
angetrieben wird (Foto: Solaris)
Der erste polnische Bus mit mehrachsigem Hybrid-Antrieb, der mit umweltfreundlichen Gas-Kraftstoffen versorgt wird‘ – so lautet der Titel des Projekts, welches Solaris Bus & Coach mit den Technischen Universitäten Posen und Warschau realisiert.
Ziel der Forschungsarbeiten sind Entwicklung, Bau und Erprobung eines Großraumbusses mit einer Länge von über 20 Metern, der mit einem Hybridantrieb ausgestattet und mit umweltfreundlichen Gas-Kraftstoffen angetrieben wird.
„Heute können wir ganz ausdrücklich sagen, dass es ein Doppelgelenkbus in 24-Meter-Ausführung sein wird. Seinen Antrieb bilden batteriebetriebene elektrische Motoren. Die Batterien selbst werden aus einer externen Energiequelle geladen. Der Bus wird auch mit einer Brennstoffzelle ausgestattet werden, die ebenfalls zur Ladung der Batterien genutzt werden wird. Es ist ein technologisch außerordentlich fortgeschrittener Antrieb, der zusätzlich in einem überdurchschnittlich langen Bus benutzt werden wird. Das ermöglicht uns ein ÖPNV-Fahrzeug anzubieten, das emissionsfrei ist und über eine sehr große Kapazität verfügt. Es wird damit beispielsweise eine Alternative zur Straßenbahn darstellen“, erklärt Dr.-Ing. Dariusz Michalak, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach.
Das Projekt mit einem Wert von beinahe drei Millionen Euro wird vom polnischen Nationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum im Rahmen des InnoTech-Programms mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Die Arbeiten werden von Dezember 2012 bis November 2015 realisiert. Es werden aber mit dem Zentrum Gespräche geführt, die eine Verlängerung dieser Zeitperiode zum Ziel haben, weil Solaris das Spektrum der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erweitern möchte.
Solaris hat kürzlich bereits zwei Batteriebusse mit Brennstoffzellen zur Erhöhung der Reichweite an die Hamburger Hochbahn geliefert. Dies sind Einfachgelenk-Elektrobusse in einer 18,75-Meter-Ausführung. Die zur Zeit mit Unterstützung vom Nationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum durchgeführten Arbeiten sollen in diesem Bereich ein weiterer technischer Schritt nach Vorn sein. „Die Erarbeitung einer Programmierung zum Steuern eines Doppelgelenk-Fahrzeugs, das nicht auf Schienen, sondern auf der Straße fährt ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wir beenden gerade die Vorarbeiten und bald beginnen wir den Bau eines Prototyps. Anschließend wird eine Reihe von Erprobungen durchgeführt“, sagt Dariusz Michalak.
Basis des neuen Fahrzeugs wird die neue, leichtere Konstruktion des Solaris Urbino sein, der seine Weltpremiere im September 2014 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover gefeiert hat. Nach Abschluss der Entwicklungs- und Forschungsarbeiten wird das Fahrzeug in das Angebot des polnischen Busherstellers aufgenommen werden. Die Arbeiten der Ingenieure von Solaris sowie den Technischen Universitäten Posen und Warschau weckt bereits heute das Interesse von Verkehrsbetrieben, vor allem in Deutschland und Skandinavien.