Abseits der großen Städte ohne eigenes Auto unterwegs sein – dieses Ziel haben sich die Verantwortlichen eines ehrgeizigen Projekts von Deutscher Bahn, Bundesverkehrsministerium und NAH.SH auf die Fahnen geschrieben. „SMILE24“ nimmt am Karfreitag in der Region an Schlei und Ostsee sprichwörtlich Fahrt auf. Erstmals werde damit ein Mobilitätsversprechen im ländlichen Raum eingelöst, so Schleswig-Holsteins Verkehrs- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU). „Das ist bundesweit bisher einmalig.“ Der Nahverkehr werde damit sowohl für die Bewohner der Region, als auch für die vielen Gäste zum „echten Überall-Hinbringer“. Das Projekt schafft den Angaben zufolge eine neue Angebotsqualität für rund 120.000 Menschen in der Region an Schlei und Ostsee. Die Landräte der beteiligten Kreise Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg, Rolf-Oliver Schwemer und Wolfgang Buschmann, äußerten die Hoffnung, dass die Erfahrungen aus dem Projekt später auf andere Regionen übertragen werden können. Was in Schleswig-Holstein heute starte, wolle man bundesweit in weiteren Regionen umsetzen, betonte Evelyn Palla, Vorstand Regionalverkehr der Deutsche Bahn AG. Das Projekt läuft bis Ende 2025 und soll als deutschlandweites Vorbild für Mobilität im ländlichen Raum dienen. Zu dem Angebot gehören ein überarbeitetes Bus-Angebot mit zusätzlichen Express- sowie Tourismus-Buslinien, Shuttle-Angebote, die per App oder Telefon gebucht werden können, sowie Bike- und Carsharing. Der Bund fördert das Projekt mit knapp 30 Millionen Euro, Schleswig-Holstein mit weiteren 7 Millionen Euro. ÖPNV höher, schneller, weiter Elektrobusse seien auf den neuen Expresslinien bis zu 30 Prozent schneller zwischen den regionalen Zentren Schleswig, Eckernförde und Kappeln unterwegs und böten von frühmorgens bis spätabends eine zweite Verbindung pro Stunde. Tourismuslinien ergänzen das bisherige Bus-Angebot und steuern sehenswerte Orte und Strände an. Auch sie fahren mit 100 Prozent Ökostrom und ermöglichen die Fahrradmitnahme im Bus. Der On-Demand-Dienst NAH.SHUTTLE ist rund um die Uhr buchbar und fährt ein Netz aus rund 3.600 virtuellen und echten Haltestellen an – keine ist je weiter als 300 Meter von jedem denkbaren Standort aus entfernt. So soll die Verbindung zum Nahverkehr insbesondere auch dort gelingen, wo selten Busse fahren. Auch noch spät in der Nacht. Busse und NAH.SHUTTLE sind zum

 

ÖPNV-Tarif nutzbar – entsprechend auch mit dem Deutschlandticket.

 

An mehr als 50 Stationen können die grünen und orangen Bikesharing-Räder in der Projektregion per App ausgeliehen und zurückgeben werden. Das biete spontane Flexibilität zu Zielen, die nicht in fußläufiger Entfernung liegen, so die SMILE24-Verantwortlichen. Die erste halbe Stunde der Leihe ist kostenfrei. Außerdem wird das Carsharing-Angebot in der Region erweitert. Die Elektro-Autos der Carsharing-Anbieter können an festen Standorten mit je eigenen Ladesäulen ausgeliehen werden. Es gibt flexible Tarife für stunden- oder tageweise Buchungen.