Der neue Bus wurde auf der Messe Czech Bus in Prag enthüllt. Bei dem Škoda E-City handele es sich um einen Bus, der „die Vorteile von traditionellen Trolleybussen und modernen Elektrobussen auf ideale Weise vereint“, erklärt der Hersteller. „Dies ist die erste Lieferung von Elektrobussen, die wir in Zusammenarbeit mit unserer Schwesterfirma Temsa, die in diesem Fall unser Unterauftragnehmer war, realisieren. Wir haben spezifische Modifikationen für die bestehende Lösung entwickelt, die unsere Schwesterfirma für ihre eigenen Fahrzeuge verwendet, basierend auf den Erfahrungen aus früheren gemeinsamen Projekten. So wurde die Karosserie in der Türkei nach unseren Vorgaben gefertigt. Dazu kam das Beste aus unserer Produktion – die komplette elektrische Ausrüstung einschließlich Batterien und Stromabnehmer – die gesamte Montage und die komplette Prüfung des Wagens wurde in unserem Werk in Pilsen durchgeführt“, sagt Zdeněk Majer, Senior Vice President für den Vertrieb der Škoda Transportation Gruppe.

Der 12 Meter lange Niederflurbus Škoda E-City verfügt Herstellerangaben zufolge über eine garantierte Reichweite von mehr als 100 Kilometern pro Ladung während der gesamten Lebensdauer der Batterie, einschließlich Innenraumheizung oder -kühlung. Die Ladeleistung beträgt bis zu 150 kW und die Aufladung erfolgt über einen am Fahrzeug montierten zweipoligen Stromabnehmer und ein bordeigenes, galvanisch getrenntes Ladegerät direkt aus dem 600 V/750 V Gleichstromnetz. Durch diese neue Technologie entfalle laut Skoda die aufwendige doppelte Isolierung, die bisherige Trolleybusse benötigten. In der Praxis bedeute dies, dass seine Antriebsbatterie tagsüber, wenn das Fahrzeug in Betrieb ist, immer wieder über einen Stromabnehmer aus der bestehenden Infrastruktur der Straßenbahn oder der für die Zukunft geplanten Oberleitungsbuslinien aufgeladen werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, das Plug-in-Laden über Nacht an einer Steckdose im Depot zu nutzen. Auch die Klimaanlage und die Heizung werden rein elektrisch betrieben.

Zum Einsatz kommen sollen die ersten Fahrzeuge in Prag. Die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt Prag (DPP) haben 14 Fahrzeuge bestellt und die Infrastruktur für diese Art des Aufladens an den Endhaltestellen Strašnická und Želivského bereits vorbereitet. Der Ladevorgang dauert hier rund 15-30 Minuten. Der Vorteil dieser Lösung liege in der idealen Steuerung der Energiebilanz des Fahrzeugs und vor allem in den geringen Kosten für die Ladeinfrastruktur, verspricht Skoda. Außerdem könne das Fahrzeug jederzeit zurückgewonnene Bremsenergie sowohl ins Oberleitungsnetz als auch in die bordeigene Batterie zurückspeisen. Ein weiterer Vorteil sei, dass kleinere Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden können, was sich positiv auf die Gewichtsbilanz auswirke.