„Wir hatten große Hoffnungen in diese Verhandlungsrunde gesetzt“, sagte der Vorsitzende des Omnibus Verbandes Nord (OVN) und Verhandlungsführer Klaus Schmidt. Man habe sich „mit mehreren immer wieder verbesserten Angeboten wirklich bis durch die Decke des Machbaren und Verantwortbaren gestreckt, um endlich eine Einigung hinzubekommen.“ Verdi habe die Angebote indes zurückgewiesen. Die Forderungen der Gewerkschaft können die Busunternehmen nach Ansicht des OVN „nicht ansatzweise refinanzieren.“

Nach Angaben Schmidts liefen bereits Bemühungen um einen weiteren Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen. Das vorliegende Angebot sieht den Angaben zufolge eine Lohnerhöhung von insgesamt 250 Euro in vier Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. Verdi verlangt eine Steigerung der Löhne und Gehälter um 2 Euro pro Stunde rückwirkend zum 01. Januar.

In den vergangenen Wochen hatten die Busfahrer immer wieder mit flächendeckenden und mehrtägigen Warnstreiks auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht.

Runder Tisch in Rheinland-Pfalz

Die angespannte Situation im privaten Busverkehr in Rheinland-Pfalz ist Thema eines Runden Tisches am heutigen Donnerstag (12. März 2020) in Mainz. Das Verkehrsministerium will mit privaten Busunternehmen, der Gewerkschaft Verdi und Verkehrsverbünden beraten, wie sich bestehende Probleme lösen lassen. Im Mittelpunkt steht ein Modell nach dem Vorbild der hessischen Index-Lösung mit Zuschüssen des Landes zum öffentlichen Nahverkehr, die Lohnerhöhungen mit abdecken können.

Die Branche steht seit einem Jahr in einem langwierigen Tarifstreit – die Gewerkschaft fordert für die rund 9.000 Beschäftigten der Branche unter anderem eine Durchbezahlung der Dienste – also auch der Pausenzeiten zwischen Fahrten, eine Erhöhung des Stundenlohns von derzeit 13,23 Euro auf das hessische Niveau von 15,60 Euro, ein 13. Monatsgehalt, mehr Urlaubsgeld und höhere Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) Rheinland-Pfalz verweist darauf, dass zusätzliche Belastungen Unternehmen in eine Existenzkrise führen könnten.

Beim Runden Tisch sei der Arbeitgeberverband gefordert, Zahlen auf den Tisch zu legen, wie viel Geld vom Land benötigt werde, sagte Verdi-Sekretär Marko Bärschneider. Bei einem klaren und verbindlichen Signal des Landes gebe es dann die Hoffnung auf konstruktive Tarifverhandlungen und einen baldigen Abschluss.