Der VDV rechnet damit, dass sich durch die langwierige Einführung des 49-Euro-Tickets etwa fünf bis sechs Millionen Personen erstmalig für ein ÖPNV-Abo entscheiden könnten. Außerdem prognostiziert der Verband den Umstieg von ca. elf Millionen Stammkunden von anderen zeitgebundenen Angeboten auf das Deutschlandticket.
VDV-Präsident Ingo Wortmann zeigte sich zufrieden mit der konstant hohen Nachfrage: „Der gute Start des Vorverkaufs hat sich in den letzten Wochen bestätigt“, sagte er. „Vor allem die hohe Anzahl an neuen Abonnentinnen und Abonnenten freut uns, denn das zeigt, dass der Umstieg auf den ÖPNV mit diesem Ticket-Angebot für viele Menschen attraktiv ist.“ Dass es in der Einführungsphase hier und da technische Probleme gegeben habe, lag laut Wortmann an den Umstellungen der IT-Systeme im Vertrieb und bei der Ticketkontrolle. Teilweise dauerten diese noch an. Er versprach größtmögliche Kulanz für die Fahrgäste und warb gleichzeitig um Verständnis.
Etwa die Hälfte der Nutzer bestellen ihr Abo über das Smartphone. Damit wird das Deutschlandticket überdurchschnittlich häufig digital erworben – genauso wie es sich die Schöpfer des Tickets gedacht haben. Barrierefreie Chipkarten für Menschen ohne Smartphone machten die andere Hälfte der Verkäufe aus. Aufgrund der globalen Halbleiterkrise müssten Verkaufsstellen mancherorts übergangsweise auch noch auf Papiertickets ausweichen. „Wir benötigen in nächster Zeit bis zu 30 Millionen Chipkarten für den deutschen ÖPNV. Da kommt es angesichts der Halbleiterkrise, der hohen Chipnachfrage aus vielen Branchen und des Kriegs in der Ukraine zwangsläufig zu Verzögerungen bei der Lieferung“, erklärte Wortmann. Spätestens bis zum Jahresende solle das Problem jedoch gelöst sein.