Im Oktober letzten Jahres hatte das Unternehmen auf der Autocar Expo das Kit angekündigt, nun befinde es sich in der Endphase für die Zulassung. Diese Phase sei unerlässlich, um die Umrüstung der Fahrzeuge gemäß den technischen und administrativen Bestimmungen durchzuführen, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Unternehmen im französischen Albi hat bereits mit seinem hochinnovativen Modell Businova einen ersten Schritt in die Wasserstoffwelt gewagt, und erst 2022 ein deutlich konventionelleren 12 Meter Bus HYCITY angekündigt, der mit dem Partner Symbio (ein Joint Venture von Michelin und Faurecia) 1.500 Mal gebaut werden soll. Symbio liefert auch die Wasserstoffausrüstung für Stellantis, zum dem auch Opel gehört.

Wasserstoffflaschen im Heck des Busses

Der von Safra angekündigte H2-Nachrüstsatz, der unter dem Markennamen H2-PACK® registriert ist und von der ADEME, der französischen Agentur für den Französische Agentur für den ökologischen Wandel anerkannt wird, sei laut Mitteilung „eine echte technische Errungenschaft, die die Umwandlung eines Diesel in ein emissionsfreies Fahrzeug, das mit Wasserstoff betrieben wird und nur Wasserdampf ausstößt.“ Vincent Lemaire, Präsident von Safra, sagt zu diesem neuen Meilenstein: „Safra, seit mehr als 65 Jahren Spezialist für die Ausrüstung von Personenbeförderungsmitteln, ist ein Pionier im Bereich Wasserstoff und somit vollständig in das Ökosystem integriert. Safra ist ein Hersteller von Wasserstofffahrzeugen mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in dieser Technologie und ihrer sicheren Anwendung, der den strategischen Schritt gemacht hat, seinen Kunden die Möglichkeit zu geben, die Dekarbonisierung ihrer Flotte durch die Nachrüstung mit Wasserstoff zu beschleunigen. Safra ist das einzige Unternehmen, das einen H2-Nachrüstsatz anbietet, der auf den Mercedes Intouro-Reisebus, den Bestseller auf dem europäischen Busmarkte, abgestimmt ist."

Die Zertifizierungsphase sei voll im Gange, einschließlich eines Überschlagstests nach ECE R66.02 als Teil der letzten Validierungsphase des H2-PACK®-Bausatzes bei dem die Wasserstoffflaschen des neuen Typs 4 mit rund 34,8 Kilogramm gasförmigem 350 bar Wasserstoff auf dem Dach oder im Heckbereich montiert werden, wobei dann mindestens zwei Sitzreihen verloren gehen dürften (siehe Grafik). Ebenfalls im Heck sitzt die „Plastic Omnium“ Brennstoffzelle mit 70 kW Leistung, was für einen schweren Reisebus sicher nicht ausreichen wird. Angetrieben wird das umgebaute Fahrzeug dann von einem DANA/TM4 Zentralmotor, der seine 350 kW (476 PS) direkt auf das konventionelle Differenzial überträgt. Als Pufferspeicher wiederum dienen zwei NMC-Batteriepacks im Kofferraum mit jeweils 71 Kilowattstunden. Durch sie kann auch Rekuperationsenergie beim Bremsen zurückgewonnen werden wie bei einem Hybridbus.

 

Der technische Aufbau des Wasserstoff-Nachrüstpakets von Safra.            Foto: Safra

 

Safra bietet den Umbau selbst und mit Partnern an

Die Studien zur Betriebssicherheit wurden bereits in der Entwurfsphase durchgeführt. Daher wird nach Abschluss der Abnahmetests und Erhalt der Typgenehmigung will SAFRA mit der Wasserstoff-Nachrüstung der ersten Wasserstoff-Nachrüstung der ersten Charge von Fahrzeugen mit einem industriellen Ansatz beginnen.

Eric Baleviez, Direktor für Vertrieb und Dienstleistungen, erklärt: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, eine Lösung für ein bekanntes Fahrzeug anzubieten, indem wir einen Bausatz auf dem neuesten Stand der Technik anpassen. Wir kombinieren unsere Erfahrung im Bereich des Wasserstoffantriebs und vernetzten Fahrzeugen mit unserem anerkannten Know-how im Retrofitsektor. Infolgedessen ist unser Nachrüstsatz eine sichere, industriell verarbeitete Lösung zur Dekarbonisierung der Flotten unserer Kunden. Gespräche über den Aufbau eines technischen und After-Sales-Partnernetzes, das den Einsatz unserer Lösung vervielfältigen und beschleunigen kann, verlaufen derzeit vielversprechend.“

Safra arbeitet derzeit am Umbau von 15 Fahrzeugen in seinen Werkstätten und hat Gespräche über weitere Nachrüstungsprojekte aufgenommen. Stéphane Prin, CEO von SAFRA, bestätigt außerdem, dass der neue „H2-PACK®“ eine industrielle Lösung ist, die problemlos in unserem Werk oder von Safra-zertifizierten Werkstätten installiert werden kann, um noch schneller auf eine große Nachfrage reagieren zu können." Das hauseigene Flottenmanagement-Tool namens VHYSION®, das der technischen Überwachung des städtischen Wasserstoffangebots dient, sei ebenfalls schon für den Bausatz H2-PACK® " einsatzbereit.

 

Der 2022 angekündigte Wasserstoffbus HYCITY soll mit Partner Symbio gefertigt werden.   Foto: Safra