Und die Zahl der Fahrten wächst weiter. Dabei rollte das erste Shuttle erst im Jahr 2020 auf die Straße. Seitdem sind acht weitere kommunale Verkehre gestartet. Ein Teil der On-Demand-Angebote wurde zudem auf größere Einzugsgebiete ausgeweitet. Außerdem konnten aufgrund der Nachfrage die Flotten vergrößert werden. So sind im Projekt „On-Demand-Mobilität für die Region Frankfurt/RheinMain“ mittlerweile mehr als 140 Shuttles in neun Gebieten im Einsatz – alle mit Elektroantrieb. Bedient werden der Kreis Offenbach, Darmstadt, Taunusstein, Idstein, der Norden der Stadt Frankfurt, Limburg, Hofheim, Hanau, Kelsterbach und der Landkreis Darmstadt-Dieburg. Rund 800.000 Menschen im RMV-Gebiet sind damit an den On-Demand-ÖPNV „angeschlossen“.

„Die Zahlen sprechen für sich: On-Demand ist ein Riesenerfolg und sehr beliebt – im Mittel geben unsere On-Demand-Fahrgäste 4,9 von 5 Sterne“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. Warum das On-Demand-Angebot im RMV so gut ankomme, läge auf der Hand: Niemand müsse mehr auf einen Fahrplan schauen – denn die On-Demand-Shuttles seien auf Abruf mobil. On-Demand erweitere den öffentlichen Nahverkehr und schaffe ein besonders flexibles Mobilitätsangebot. Ein großes Dankeschön gehe daher „an alle Nutzer der Shuttles“. Wertschätzung verdienten auch die lokalen Partner sowie Softwareanbieter ioki. Sie alle seien von Anfang an dabei gewesen und hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass bis heute schon mehr als 1 Million Menschen mit On-Demand im RMV unterwegs gewesen seien, so Ringat.

Bei RMV selbst bezeichnet man die geknackte Millionenmarke als Meilenstein und Beweis für den Erfolg und die Beliebtheit des Angebots. Der RMV realisiert das Projekt über mehrere Gebietskörperschaften hinweg mit einheitlichen Standards. Deutschlandweit ist das bislang einzigartig. Die Laufzeit des Projekts ist allerdings bis 2024 begrenzt. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und dem Land Hessen. Zu den Partnern im Verbund zählen traffiQ, die lokale Nahverkehrsgesellschaft für Frankfurt, die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOf), die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV), die lokale Nahverkehrsgesellschaft Kreis Groß-Gerau (LNVG), die Stadt Limburg, die Darmstadt-Dieburger-Nahverkehrsorganisation (DADINA), die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV), die Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB), und die HEAG mobilo in Darmstadt. Da die Verkehre als Ergänzung des bestehenden ÖPNV gelten, kosten die individuellen Fahrten nur einen geringen Aufpreis auf das reguläre RMV-Ticket. Die konkreten Preise legen allerdings die lokalen Partner in Eigenregie fest.

 

Erfolgreicher Betreiberwechsel

Zuletzt sorgte die Nachricht vom Betreiberwechsel bei sechs der neun On-Demand-Angebote im RMV-Gebiet für Wirbel. Für die Nutzer hat sich am Angebot als solchem dadurch nichts geändert. Unter der Bezeichnung „RMV On-Demand 2.0“ steht lediglich eine neue Buchungs-App im Apple Appstore zum Download bereit. Android-Nutzer können das Angebot auch per Telefon buchen. Die Fahrten innerhalb der Bediengebiete und -zeiten bedürfen keines Fahrplans. Die App zeigt an, wie viel die jeweilige Fahrt kostet und wann ein Fahrzeug kommt. Abgeholt wird man dabei entweder an einer bestehenden Haltestelle oder einer in der App angezeigten virtuellen Haltestelle. Virtuell heißt in diesem Fall, dass die Haltestelle nicht wie normale Haltestellen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als solche erkennbar ist (mit Haltestellenmast, Linienangaben, Fahrplanauskunft und ggf. Haltestellenhäuschen). Stattdessen gibt es festgelegte Punkte im Stadtgebiet, die als virtuelle Haltestelle in der App hinterlegt und in der Regel nicht weiter als 250 Meter voneinander entfernt sind. Ein Algorithmus berechnet immer die effizientesten Fahrtmöglichkeiten für alle Fahrgäste und bündelt individuelle Fahrten auf ähnlicher Strecke in einem Fahrzeug. Wie bei einem Bus können unterwegs noch Fahrgäste ein- oder aussteigen. Alle Shuttles bieten Platz für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle. Elektrische Schiebetüren sichern einen komfortablen Ein- und Ausstieg der Fahrgäste.

 

Preiswürdige Mobilität

Im Jahr 2022 hatte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) den Deutschen Mobilitätspreis in der Kategorie „Good Practice“ an das Projekt „On-Demand-Mobilität für die Region Frankfurt/RheinMain“ vergeben. Der Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Digitales und Mobilität in Deutschland. Geehrt werden Projekte und Persönlichkeiten, die die Zukunft der Mobilität neu denken und gestalten.