„Im zweiten Halbjahr 2022 wird dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die finanziellen Folgen für das Land und die lokalen Aufgabenträger in Augenschein nehmen wird“, sagte ein Sprecher des Mobilitätsministeriums am Donnerstag (19. Mai 2022) in Mainz. Eine Reihe von Fragen müssten noch geklärt werden, etwa zu den unterschiedlichen Zielgruppen und zu den Landesgrenzen überschreitenden Verbindungen.

Die Stadt Mainz macht schon mal den Anfang: Unterstützt von hohen Gewerbesteuereinnahmen führt die größte Stadt des Landes mit Beginn des neuen Schuljahres ein 365-Euro-Ticket für alle Schüler und Auszubildende ein. „Wir wollen als Landeshauptstadt der Vorreiter sein“, hatte Oberbürgermeister Michael Ebling in Mainz angekündigt. Die Stadt sei damit Motor einer Entwicklung im Einklang mit den politischen Zielen der Landesregierung.

Die Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion für Mobilität, Lea Heidbreder, nannte das Mainzer Ticket „einen Gewinn für Klima und Umwelt“. „Es entlastet Familien und Jugendliche und bringt die Mobilitätswende entscheidend voran.“ Für das landesweite Ticket sei Hessen „das große Vorbild“. Denn dieses habe in Bus und Bahn einen regelrechten Boom ausgelöst. „Das wollen wir auch in Rheinland-Pfalz schaffen“, sagte Heidbreder. Zunächst müsse aber mit einem Tarifgutachten geklärt werden, wie hoch die Kosten seien, und wie die Finanzierung aussehen könne.