Denn das Wuppertaler Unternehmen hat vor dem Hintergrund der andauernden Diskussion um Feinstaubbelastung und Dieselfahrverbote – und den damit verbundenen Unwägbarkeiten – seine Flotte komplett erneuert.

„Alles, was nicht Euro 6 ist, wurde ausgemustert“, so der geschäftsführende Gesellschafter Axel Blankennagel. Insgesamt 15 neue Fahrzeuge mit Rheingold-Schriftzug erfüllen künftig die modernste Abgasnorm. Die meisten neuen Busse sind bereits im Einsatz, bis September soll die gesamte Maßnahme abgeschlossen sein. Damit verbunden ist eine Investition von rund 2,2 Millionen Euro. „Wir haben diesen finanziellen Kraftakt allein stemmen müssen – öffentliche Zuschüsse für solche Umstellungen gibt es für Privatunternehmen nicht“, so Axel Blankennagel.

Bereits vor drei Jahren hatte das Familienunternehmen freiwillig die Entscheidung getroffen. Damals war eigentlich geplant, bis zum Jahr 2021 nach und nach von Euro 5 auf Euro 6 umzustellen. „Doch dann kamen die Fahrverbote und wir beschlossen, den Zeitrahmen zu halbieren“, sagt der Geschäftsführer. Außerdem stockte man die neue Flotte kurzfristig noch von elf auf 15 Fahrzeuge auf. „Damit können wir die Anforderungen, die unsere Kunden an uns stellen, erfüllen.“

Axel Blankennagel, der das Unternehmen mit seinen Söhnen Tim und Jörn führt, hofft nun, dass Rheingold Reisen dank dieser Maßnahme in Sachen Abgasnorm mindestens zehn Jahre lang in Ruhe fahren kann. „Sollte es wider Erwarten anders kommen und mittelfristig auch Euro 6 in den Innenstädten verboten werden, wäre das ein Desaster. Selbst ein gesundes Unternehmen wie das unsere wäre dann am Ende – und 135 Arbeitsplätze wären weg.“

Abgesehen von diesen wirtschaftlichen Folgen sieht Axel Blankennagel für den öffentlichen Personennahverkehr derzeit auch gar keine Alternative zum Diesel. Rheingold Reisen ist schwerpunktmäßig im Schülerverkehr in Städten wie Dortmund, Düsseldorf, Wuppertal und Solingen, aber auch in ländlichen Regionen wie Wermelskirchen und Radevormwald unterwegs. Die Busse bringen bzw. holen unter anderem Schüler zum bzw. vom Schwimmunterricht. Rund 20.000 Fahrgäste werden so Woche für Woche befördert. „Da kommen pro Tag bis zu 350 Kilometer auf jedem Tacho zusammen – das wäre für einen E-Bus mit seiner begrenzten Reichweite schwierig bis unmöglich.“

Eine entsprechende öffentliche Lade-Infrastruktur sei nicht vorhanden. „Außerdem müssten wir mindestens eine Ladestation bei uns im Unternehmen errichten – Kostenpunkt: rund eine Million Euro.“ Der Unternehmer betont, dass sich Rheingold Reisen schon lange ebenso intensiv wie professionell mit umweltfreundlicher Mobilität befasse: „Wir wissen, wovon wir reden.“ Er kenne aus verständlichen Gründen niemanden, der gegen saubere Luft und die Erhaltung der Umwelt sei – „ich als Großvater schon mal gar nicht.“ Ihm gehe es um praktikable und sachgerechte Lösungen. „Mit der nun erfolgten Umstellung haben wir eine solche Lösung gefunden.“