Die Kurz-Studie analysiert die Betroffenheit der Unternehmen der deutschen Tourismuswirtschaft durch die Covid-19-Pandemie, leitet die Notwendigkeit der Rettung der Betriebe her und gibt eine Empfehlung, nach welcher Art ein Rettungspaket für die Tourismusbranche gestaltet werden kann. Dafür wurde ein Maßnahmenpaket formuliert, mit dem die Branche aus volkswirtschaftlicher Sicht durch die Krise geführt werden kann. Das Maßnahmenpaket soll zunächst aus mindestens vier Bausteinen bestehen.
Ein Element für die Branche sei dabei wesentlich: Es müsse kurzfristig ein Rettungsfond aufgelegt werden, der die Unternehmen durch direkte nicht-rückzahlbare Zuschüsse unterstützt. Die Studie belege, dass nur ein Rettungsfonds geeignet sei, den Fortbestand von mehr als 100.000 Unternehmen und aktuell mehr als eine Million gefährdeten Arbeitsplätzen zu sichern. Dabei müsse er auf die besonderen Bedürfnisse der Branche zugeschnitten sein, nämlich: 97 Prozent der Unternehmen der Tourismuswirtschaft fallen laut BTW in die Gruppe mit weniger als 20 Beschäftigten. Weitere Bausteine des Maßnahmenpakets sind: Verlängerung der Kurzarbeitergeldregelungen, KfW-Kredite und Steuererleichterungen.
Basis für die Kurzstudie sind neun Interviews mit den wichtigsten Verbänden der Tourismuswirtschaft Umfragen bei den Mitgliedsunternehmen dieser Verbände und öffentliche Statistiken. Die neun Fachverbände – darunter auch der RDA – wurden nach Abgrenzung des Satellitenkontos Tourismus (TSA) ausgewählt. Neben der Betroffenheit werden die bisherigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bewertet und ein Überblick über notwendige Hilfen bei der Wiedereröffnung der Geschäftsbetriebe gegeben. Dazu gehören auch Vorschläge der Branche für praxistaugliche Maßnahmen zur Eindämmung einer weiteren Verbreitung des Covid-19-Virus. In einem Schlusskapitel werden die einzelnen Maßnahmen bewertet und zusammengefasst.
„Die Tourismuswirtschaft ist eine arbeitsintensive Branche und stellt 6,7 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland. Das entspricht fast 3,1 Millionen Arbeitsplätze im Jahr 2019. Zahlreiche dieser Arbeitsplätze sind jetzt in unmittelbarer Gefahr – verschwinden die Unternehmen, werden auch die für das Gemeinwohl und den sozialen Ausgleich in Deutschland notwendigen Arbeitsplätze verschwinden. Darum ist es volkswirtschaftlich notwendig, die zahlreichen Betriebe der Tourismuswirtschaft zu retten“, sagte BTW-Präsident Michael Frenzel.