Dieses finale Ergebnis des Branchenumsatzes teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) anlässlich der Eröffnung der weltweit größten Reisefachmesse ITB Berlin mit. Grundlage sind Auswertungen der Consumer Panel Services GfK (CPS GfK). „Die Deutschen haben fast zehn Milliarden Euro mehr als vor der Pandemie für das Reisen ausgegeben“ so DRV-Präsident Norbert Fiebig. Das zeige, dass die Reiselust wieder zurück sei.

Vor allem Auslands- und Fernreisen sowie Kreuzfahrten waren 2023 wieder gefragt. Gegenüber dem Rekordwert von 69,5 Milliarden Euro im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent. Besonders der Sommerurlaub war sehr beliebt – das Umsatzplus gegenüber Zeit vor der Pandemie betrug 17 Prozent. Mit Pauschal- und Bausteinreisen wurde insgesamt ein Umsatz von 37,3 Mrd. Euro erzielt, 31 Prozent mehr als 2022. Der Marktanteil der organisierten Reisen am Gesamtumsatz des Reisemarktes betrug damit etwas mehr als 47 Prozent. Insbesondere Auslandsreisen wurden vorwiegend bei Reiseveranstaltern und Reisebüros gebucht.

Auch bei den Kreuzfahrten zeigte sich 2023 eine deutliche Erholung: Die Anzahl der Hochsee- und Flussreisen erreichte mit 3,7 Millionen wieder das Rekordniveau von 2019. Knapp drei Millionen davon waren Hochseefahrten, 700.000 waren Flusskreuzfahrten. Dennoch blieben die Umsätze noch leicht unter der Bestmarke von knapp sechs Milliarden Euro im Vor-Corona-Jahr zurück. Insgesamt gaben die Deutschen im vergangenen Touristikjahr rund 5,5 Milliarden Euro für Hochsee- und Flusskreuzfahrten aus. Der Hochseekreuzfahrtenmarkt erzielte dabei nach CPS GfK-Angaben einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro (2022: 3,6 Mrd. Euro), die Flusskreuzfahrt von 829 Millionen Euro (2022: 692 Mio. Euro). „Dieser Markt war besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen und zeigt nun eine eindrucksvolle Erholung“, freute sich DRV-Präsident Fiebig.

Insgesamt gaben die Deutschen für Urlaubsreisen, die länger als einen Tag dauerten, 111 Milliarden Euro aus, Ausflüge und Nebenausgaben am Urlaubsort eingerechnet. Gegenüber dem Vorjahr (88 Milliarden Euro), eine Steigerung um 25 Prozent. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag die Gesamtsumme der Reiseausgaben bei fast 100 Milliarden Euro. Der Rückgang des Tourismus während Corona hatte nicht nur Auswirkungen auf die deutsche Reisewirtschaft, er hatte auch schwerwiegende Folgen in vielen Reiseländern, da die Deutschen zu den größten Netto-Devisenbringern im internationalen Reiseverkehr gehören. Mit der Rückkehr der Touristen verbesserte sich auch die Situation in den Zielgebieten. Nach Einschätzung des DRV läuft der Jobmotor Tourismus wieder.

Hintergrund

Im CPS GfK Konsumentenpanel (Mobilitätsmonitor) werden monatlich ca. 17.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte in Deutschland mit rund 34.000 Menschen zu ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt. Erhoben werden neben Urlaubsreisen auch Geschäftsreisen, Tagesausflüge und sonstige Privatreisen, etwa Besuche bei Verwandten oder Bekannten.