Die bislang von FRS bedienten Fährlinien zwischen Spanien und Marokko sollen künftig von der dänischen Reederei DFDS betrieben werden. FRS Iberia wurde erst im Jahr 2000 gegründet. Sie ist die einzige Fährgesellschaft, die in der Straße von Gibraltar sämtliche Häfen anläuft. Im Einsatz sind aktuell fünf Hochgeschwindigkeitskatamarane, zwei klassische Autofähren und eine RoRo-Fähre.
Im Jahr 2023 werden mehr als 1.9 Millionen Passagiere und 370.000 Fahrzeuge befördert worden sein. Damit ist das Unternehmen einer der Marktführer im Fährverkehr zwischen Spanien und Marokko, mit einer starken Expertise im Betrieb von Schnellfähren und Güterverkehr. Innerhalb der FRS mit Fährlinien in 14 Ländern stellt FRS Iberia heute das stärkste Standbein dar.
In der dänischen Reederei DFDS aus Kopenhagen fand FRS einen Partner, der bisher vor allem im nordeuropäischen Fährverkehr und zuletzt auch der Med Region aktiv ist. Wie die FRS ist DFDS (Det Forenede Dampskibs-Selskab) eine Reederei mit langer Tradition – die Wurzeln beider Unternehmen reichen bis ins Jahr 1866 zurück. Im Verlauf der Kooperationsgespräche kamen die Partner überein, dass es für beide Unternehmen nur konsequent ist, die FRS Iberia vollständig zu veräußern. Daher übergibt die FRS ihr Tochterunternehmen nun an DFDS.
Für den CEO der Flensburger FRS, Götz Becker (55), ist der Verkauf des Iberia-Geschäfts ein wichtiger Schritt für die Expansion in neue Märkte und eine modernisierte, emissionsarme Entwicklung der Reedereigruppe. Er selbst hat das spanische Tochterunternehmen ab dem Jahr 2001 mit aufgebaut und vier Jahre mit seiner Familie in Tarifa gelebt. FRS Iberia ist mit dem Hauptquartier in Tarifa mittlerweile zum größten Arbeitgeber der südlichsten Stadt Europas aufgestiegen. „Wir sind eng verbunden mit unseren Mitarbeitern, unseren Freunden und unseren Schiffen in Marokko und Spanien“, sagt Becker. Er freue sich, mit DFDS einen Partner gefunden zu haben, der das Unternehmen in bewährter Weise weiterführe.
Die 750 Mitarbeiter der FRS Iberia werden von DFDS übernommen. Der Verkauf des Unternehmens muss allerdings noch von den spanischen und marokkanischen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
FRS CEO Götz Becker vor dem Levante Jet Foto: FRS
Über FRS
Die in Flensburg ansässige Reederei FRS ist eine international tätige Gruppe. In den letzten Jahrzehnten hat sich FRS nach eigenen Angaben „von einer regionalen Passagierfährgesellschaft zu einem führenden Spezialisten der Fährschifffahrt mit über 70 Schiffen und mehr als 1.500 Mitarbeitern aus über 40 Ländern entwickelt“. FRS befördert jährlich 7,4 Millionen Passagiere und 1,7 Millionen Fahrzeuge. Die Gruppe besteht aus 21 Tochtergesellschaften. In Norddeutschland ist FRS unter anderem durch die FRS Syltfähre bekannt, in Niedersachsen und Hamburg mit dem touristischen Ausflugs- und Linienverkehr von FRS Helgoline. Der Katamaran „Halunder Jet“ fährt täglich ab Hamburg über Cuxhaven zur Hochseeinsel Helgoland. Seit 2020 gehört die FRS Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen zur Unternehmensgruppe.