Pressegespräch auf dem RDA-Workshop 
Pressegespräch auf dem RDA-Workshop

Der Busverband RDA öffnet seinen Workshop auch für Aussteller, die nicht Mitglied im Verband sind.  Für sie wird ein Preisaufschlag auf die Messestände von 20 Prozent erhoben.

„Das gilt sowohl für den RDA-Workshop in Köln als auch für den neuen Satelliten-Workshop in Friedrichshafen 2016“, so Heinrich Marti, Vizepräsident des RDA, heute auf einem Pressegespräch auf dem RDA-Workshop in Köln.

Bisher war das nicht so. Ausstellen in Köln durfte nur, wer auch Mitglied des RDA ist. Heinrich Marti, im RDA-Vorstand für das Ressort „Workshop“ zuständig, sagte weiter, dass man für die neue Messe in Friedrichshafen am Bodensee am 7. und 8. April 2016 mit 200 Ausstellern plus X rechne.

Wie Richard Eberhardt, Präsident des RDA, informierte, habe der Vorstand einstimmig beschlossen, Paketreiseveranstalter Benedikt Esser als neuen Vertreter des RDA in den IBV zu entsenden. Diese Position war nach dem Ausscheiden von Konrad Behringer als Vizepräsident und Vorstandsmitglied auf der letzten Mitgliederversammlung in Leipzig vakant. Der IBV berät am dritten Messetag,  23. Juli, u. a. zum Thema bus.de.


Richard Eberhardt: Wo uns der Schuh drückt!

Richard Eberhardt ging in seinen Grundsatzdarlegungen zu Beginn des Pressegesprächs auf die aktuelle Situation der Bustouristik ein. Wie er sagt, seinen aktuell etwa 150 bis 180 Busbetriebe, von insgesamt 4040 in Deutschland, im Fernbusverkehr aktiv. Er lehnte Forderungen nach einer Busmaut strikt ab. Sie würde alle jene besonders hart treffen, die keine Fernbuslinien betreiben. Kritik übt er an der in Deutschland für 2016 vorgesehen Regelung zum Thema Barrierefreiheit, wonach Busse dann zwei Rollstuhlplätze haben müssten, während sich das übrige Europa mit einem Platz begnüge. Die Forderung der Politik nach diesen Plätze erhöhe den Kaufpreis eines neuen Busses um bis zu 35.000 Euro. Ebenso kritisierte er Regelungen, nach denen ausländische Busunternehmen ein halbes Jahr vor der Einreise nach Deutschland Fahrer und Fahrzeug melden müssten. Richard Eberhardt: „Busse gehen auch mal innerhalb eines halben Jahres auch mal kaputt und Fahrer werden krank.“


4.040 Busbetriebe, 77.500 Omnibusse

In Deutschland gibt es 4.040 privaten Omnibusunternehmen im Linien- und Reiseverkehr. Der deutsche Busmarkt umfasst insgesamt 77.500 Busse und 95.000 Busfahrer. Diese und weitere Fakten zur Dimension des Wirtschaftsfaktors Bus wurden ebenfalls im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem RDA-Workshop in Köln vorgestellt. Die deutsche Busbranche realisiert, so die statistischen Angaben, insgesamt 10,5 Mrd. Euro Umsatz. Jähren finden 5,4 Millionen Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) statt, 12 Millionen Kurzreisen (2 bis 4 Tage) und 70 Millionen Tagesfahrten. Der europäische Busmarkt umfasst 55.000 Busunternehmen. Es gibt 680.000 Busse und 1,1, Millionen Busfahrer.


Haushaltsnettoeeinkommen der Bustouristen: 2.084 Euro


Wie Richard Eberhardt, Präsident des RDA sagte, hat der Bus einen Anteil am Gesamtaufkommen der Urlaubsreisen von 8 Prozent. Beliebteste Urlaubsziele in Deutschland für Busreisen sind Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Bei den internationalen Zielen der Bustouristik liegt Italien vor Österreich und Polen. Interessant auch: Das Haushaltsnettoeinkommen der Gruppentouristen beträgt im Mittel 2.426 Euro, das der Bustouristen 2.084 Euro.

83 Prozent der Unternehmen planen eine Modernisierung

Richard Eberhardt: „Der Fernlinienbus hat einen außerordentlichen Durchmarsch hingelegt. In kurzer Zeit durch die Decke, kann man da nur sagen. Inzwischen sind auch touristische Ziele wie Garmisch-Partenkirchen, Titisee und Binz auf Rügen“ mit dem Fernbus zu erreichen.“ Die Wirtschaftslage sei gut, so Richard Eberhardt: 83 Prozent der Busunternehmen planten eine generelle Modernisierung und 17 Prozent wollen die Kapazitäten erweitern. Sorgen bereite aber nach wie vor die Gewinnung von Busfahrern. Vor allem Frauen und Migranten sollten für den Beruf des Busfahrers gewonnen werden.