Zur Eröffnung des RDA-Workshops heute gegen 10.00 Uhr in den Kölner Messehallen 6 und 9 präsentierte RDA-Präsident Richard Eberhardt eine Verbandsidee mit Zündstoff: Ab 1. Oktober 2016 können Gruppen über die Plattform bus.de Mietomnibusse bei RDA-Mitgliedern anfragen.
Busunternehmer, die RDA-Mitglied sind, erhalten einen kostenlosen Zugang zur bus.de Datenbank. Anfragen werden so direkt an die Busunternehmen weitergeleitet. Der Busunternehmer erhält, wie Bus Blickpunkt recherchierte, den vollen Preis des Mietkunden, ohne Abzug einer Marge für die Vermittlung.
Damit kontert der RDA offensichtlich die Attacke von des Fernbusanbieters Flixbus (RDA-Mitglied!), auf dessen vor wenigen Wochen erfolgten Einstieg ins Mietbusgeschäft. Dies hatte zu heftigen Protesten seitens privater Busunternehmen geführt, für die die Busvermietung eine wichtige Säule des Geschäfts ist. Flixbus realisiert bei der Vermittlung von Bussen eine Marge, die sich auf den Mietpreis des Busunternehmers auswirkt. Mit seinem Einstieg ins Mietbusgeschäft wird der Fernbusanbieter Flixbus zum direkten Konkurrenten seiner Buspartner. Branchenkenner gehen davon aus, dass via Flixbus-Mietgeschäft vor allem Billiganbieter, die dem Vermittler Flixbus eine hohe Marge sichern, zum Zuge kommen könnten. Damit würde der ruinöse Preiswettbewerb auch in diesem Segment weiter verschärft.
Installiert wurde die Miet-Plattform bus.de gemeinsam mit den RDA-Mitgliedern Matthias Kopp, ProNet Media GmbH – technisches Knowhow, und Dietmar Droste, Agentur Bräutigam – Programmierung und Grafik. Bereits jetzt, noch vor der Scharfschaltung am 1. Oktober, können Busunternehmer unter bus.de sich die Plattform ansehen. Sie enthält auch ein Anfrageformular.
Bus.de wird künftig darüber hinaus noch einen zweites Buchungssegment aufbauen: Buchungen von Busreisen für Endkunden. Diesem Part, der im Kontext mit den Fusionsbestrebungen der Verbände in den letzten Jahren eine Rolle spielte, wird sich eine Projektgruppe des RDA annehmen, die ab September tagt.