Die RDA-Jahrestagung startete am 20. Oktober im Restaurant Solnice in Budweis, wo die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Ankommen und zum Probieren der angebotenen lokalen Köstlichkeiten nutzten.

Jan Optatrný, Incoczech Travel, begrüßte gemeinsam mit RDA-Präsident Benedikt Esser die Teilnehmenden / Foto: RDA
Bei der Mitgliederversammlung am nächsten Tag standen auch turnusmäßig Vorstandwahlen an – Heinrich Marti kandidierte nicht erneut, für ihn wurde Anna Marx einstimmig zur neuen Vizepräsidentin gewählt. Hannes Staggl wurde einstimmig als Vorstandsmitglied bestätigt, neu in den Vorstand gewählt wurde Philipp Cantauw. Mit Anna Marx ist zum allerersten Mal in der Geschichte des RDA – der im nächsten Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiert – eine Frau Vizepräsidentin, wie RDA-Präsident Benedikt Esser betonte.

Heinrich Marti verabschiedete sich nach über zwei Jahrzehnten aus dem RDA-Vorstand / Foto: RDA e.V.
Gleich zu Anfang der Mitgliederversammlung gedachte man den im vergangenen Jahr Verstorbenen, unter anderem dem RDA-Ehrenpräsidenten Norbert Grein, an den dessen Schwager Meinhold Hafermann erinnerte. Neben der Erinnerung an Weggefährten und aktuellen politischen Themen stand aber vor allem die Verabschiedung von Heinrich Marti, der über zwei Jahrzehnte Mitglied im Vorstand war und seit 2015 das Amt des Vizepräsidenten bekleidete, bevor er sich nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete. „Heute ist ein Tag des Dankes, der Anerkennung und des Abschieds“, eröffnete RDA-Präsident Benedikt Esser seine Laudatio für Heinrich Marti. Dieser habe den Verband entscheidend mitgeprägt, sowohl mit seiner Arbeit im Vorstand als auch als Beiratsmitglied der RDA Expo. Heinrich Marti betonte in seiner Abschiedsrede die Herausforderungen der Verbandsarbeit, aber auch seine Begeisterung und seine Freude an der Verbandsarbeit: „Die Farbe ist mir in den vergangenen 22 Jahren aus den Haaren gewichen, aber nicht die Überzeugung aus dem Kopf, dass die Lobbyarbeit an Bedeutung gewonnen hat und dass der RDA dabei unverzichtbar ist“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Er bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern und den Beiratsmitgliedern der RDA Expo für die produktive und freundschaftliche Zusammenarbeit und insbesondere bei Vizepräsident Ulrich Basteck und RDA-Präsident Benedikt Esser. Die beiden verbinde eine bewegte Geschichte, erzählte Marti sichtlich schmunzelnd, aber die Wahl von Benedikt Esser zum RDA-Präsidenten sei ein Glücksfall für den Verband gewesen und die Zusammenarbeit immer eine besondere. Er bedankte sich auch bei den Mitgliedern, er nehme unvergleichlich eindrucksvolle Begegnungen, Momente und Freundschaften aus seiner Zeit im Verband mit und betonte: „Bleiben Sie in Kontakt mit dem RDA!“, bevor er als letzte Amtshandlung wieder in seine Rolle als Sitzungsleiter zurückkehrte und die Mitgliederversammlung offiziell schloss.

Am Ende der diesjährigen Jahrestagung überreichte RDA-Präsident Benedikt Esser stellvertretend für den gesamten Vorstand ein handsigniertes Original von Köln des Pop-Art Künstlers Charles Fazzino als Abschiedsgeschenk an Heinrich Marti / Foto: RDA e.V.
Im Anschluss an die Mitgliedersammlung führte das touristische Ausflugsprogramm die Teilnehmenden nach Lipno, wo sich der Lipno-Stausee, der größte künstlich angelegte See Tschechiens befindet. Ein besonderes Highlight war hier der Baumwipfelpfad Lipno, der in luftige Höhen führt und den Teilnehmenden einen schönen Ausblick und viel gute Laune bescherte. Der anschließende Besuch in Krumlau – inklusive der Besichtigung des Barocktheaters – und das gemeinsame Abendessen bildeten einen gelungenen Abschluss des ersten Tages.

Die Teilnehmer der RDA-Jahrestagung vor dem Baumwipfelpfad in Lipno | Foto: RDA e.V.
Der nächste Morgen begann mit dem Konferenzprogramm, wo Peter Soukup (Direktor der Südböhmischen Tourismuszentrale) das sehr ausgefeilte Tourismuskonzept vorstellte. Alexander Mirschel, Tourismusberater und Partner bei Realizing Progress, stellte in seinem Vortrag „Jenseits des Hypes: Was KI der Bustouristik wirklich bringen kann“ ein neues gemeinsames Projekt mit dem RDA vor: der „Bus Power Monitor". Mit dem „Bus Power Monitor" soll erstmals eine europaweite Plattform zur Prognose und Planung des Ladebedarfs im Reisebusverkehr entstehen. Die KI analysiert von Reiseveranstaltern hochgeladene Kataloge bis ins Detail, so entsteht eine Heat-Map, die den genauen Ladebedarf an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten darstellen kann. Ziel des „Bus Power Monitor (BPM)" sei es, Investitionsschwerpunkte zu identifizieren und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Reisebusse effizient zu steuern. Der BPM solle helfen, Fehlinvestitionen zu vermeiden und einen zielgerichteten datenbasierten Ausbau zu ermöglichen – zum Nutzen von Betreibern, Herstellern, Städten und Verbänden, so der RDA. Auch die Vorträge von Jürgen Schmude (wissenschaftlicher Leiter des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswirtschaft (DGT) zum Thema Overtourism, von Dalibor Uhlir (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Krumau) zum Reisebuskonzept der Stadt Krumau und von Heinz Kiess (Head of Product Marketing Bus bei MAN), der den ersten europäischen Elektroreisebus von MAN nochmals vorstellte, fanden großen Anklang.

Samuel Stockhausen (l.) und Alexander Mirschel (r.) setzen den von RDA-Präsident Benedikt Esser initiierten Bus Power Monitor um / Foto: Bus Blickpunkt
Nach dem Mittagessen konnten die Teilnehmenden bei zwei Ausflügen nochmals die Region entdecken, bevor man sich zum abschließenden Abendessen in den Fleischbänken in Budweis wieder traf, um sich noch einmal auszutauschen und die Eindrücke der vergangenen Tage gemeinsam Revue passieren lassen, bevor am nächsten Tag die Heimreise anstand.

Die Gastgeber der RDA Jahrestagung 2025 freuten sich über eine erfolgreiche Veranstaltung: (von links) Jan Opatrný, Agentur Incoczech Travel, Petr Soukup, Direktor Tourismuszentrale Südböhmen, und RDA-Präsident Benedikt Esser / Foto: RDA e.V.