Bei der ersten Probe waren neben den 42 Hauptdarstellern, wie Jesus Maria, Judas, Kaiphas oder Pilatus, deren Rollen doppelt besetzt wurden, auch alle kleineren Rollen, die Apostel, die römischen und jüdischen Soldaten, der Hohe Rat und die Frauen im Gefolge Jesu bei der Probe anwesend.
Bereits seit Monaten arbeitet das künstlerische Leitungsteam um Spielleiter Christian Stückl an der Konzeption der Aufführung. Den Text hat Spielleiter Christian Stückl für die nächsten Passionsspiele umfassend überarbeitet. Seit je her lag die Leidensgeschichte Jesu im Fokus der Aufführung. Spielleiter Stückl legte bereits in den vergangenen Passionsspielen ein größeres Augenmerk auf die Botschaft und das Leben des Jesus von Nazareth. Bei den Spielen 2020 soll dies noch einmal erweitert werden und besonders hebt Stückl mit Jesu Wirken am Rande der Gesellschaft, seinem Engagement für die Vergessenen, Vertriebenen und Armen die sozialen Aspekte in Jesu Botschaft hervor.
Am Text, an dessen Entwicklung auch der katholische Professor Ludwig Mödl mitarbeitet, wird der Spielleiter noch bis kurz vor der Premiere am 16. Mai 2020 arbeiten. Auch mehrere Gespräche mit Vertretern des Judentums wurden geführt. In der jüngeren Vergangenheit, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, habe es immer wieder berechtigte Vorwürfe gegeben, dass der Text antisemitisch sei. Seit seiner ersten Passion 1990 arbeitet Christian Stückl intensiv daran, diese Antisemitismen aus der Inszenierung zu tilgen.
Umgreifend umgestaltet hat Bühnen- und Kostümbildner Stefan Hageneier die Bühne des Passionstheaters. Das Szenenbild und zwölf „Lebenden Bilder“ wurden neu konzipiert sowie neue Kostüme für die 2.000 Darsteller entworfen. Seit bereits über einem Jahr arbeiten die Werkstätten an der Umsetzung der Entwürfe.
Auch Teile der Passionsmusik wurden von dem musikalischen Leiter Markus Zwink überarbeitet sowie neue Nummern für das Passionsspiel 2020 komponiert. Aktuell werden diese von Chor und Orchester einstudiert.