Spielleiter Christian Stückl, Bürgermeister Andreas Rödl, Walter Rutz, der Werkleiter des Eigenbetrieb Oberammergau Kultur und der Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau Vertriebs GmbH & Co. KG, sowie der musikalische Leiter Markus Zwink zogen eine positive Bilanz aus den 110 absolvierten Vorstellungen der weltbekannten, bayerischen Passionsspiele. Zu den 104 regulären Aufführungen kamen zwischen dem 14. Mai und dem 2. Oktober sechs sogenannte Probespiele.

Nach den schweren Corona-Jahren konnte die Gemeinde von der hohen Auslastung von über 91 Prozent der Passionsspiele profitieren. „Es freut mich einfach, dass wir trotz der schwierigen Zeit die Passion so erfolgreich auf und über die Bühne bringen konnten“, sagt Walter Rutz, Werkleiter des "Eigenbetriebs Oberammergau Kultur" und Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau Vertriebs GmbH & Co. KG. Rund 30 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland, vorwiegend aus den USA und weiteren englischsprachigen Ländern wie Großbritannien, Kanada, Australien und Südafrika. Auch Besucher aus Skandinavien, Spanien, China, Japan, den Philippinen oder Singapur fanden den Weg nach Bayern. Immerhin 70 Prozent der Gäste kamen aus dem deutschsprachigen Raum.

Bis zum Jahr 2020 lag die Verteilung noch bei 50 Prozent ausländischen und 50 Prozent deutschsprachigen Gästen. „Durch die Pandemie und die zeitliche Verschiebung hat sich die Gästestruktur um 20 Prozent von international fremdsprachig auf deutschsprachige Besucher aus der D-A-CH-Region verschoben“, sagt Walter Rutz. Auch die Verschiebung ins Jahr 2022 unter eines sehr gut funktionsfähigen Hygienekonzepts sei genau richtig, so dass kein Spiel abgesagt werden musste. „Mit Blick auf die anstehende Inflation und deren Auswirkungen ist der richtige Zeitpunkt erfasst worden“, so Walter Rutz.

Der Qualitätsstandard konnte laut Veranstalter gegenüber den letzten Spielen im Jahr 2010 mit einer Kundenzufriedenheit im B2C-Bereich auf 86 Prozent angehoben werden. Mit 6.500 verkauften Karten bildeten die zum ersten Mal durchgeführten Jugendtage am 07. und 08. Mai. 2022 einen vollen Erfolg: zwei von sechs Probespielen waren nur für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 28 Jahren durchgeführt worden.  

Die deutlich geschrumpften Mitwirkendenzahlen aus dem Dorf lagen bei insgesamt 1.769 und damit unter dem Schnitt von 2020, wodurch eine einfachere Zusammenarbeit untereinander auf der Bühne ermöglicht war. „ Wir können total zufrieden sein, es hat einen großen inneren Zusammenhalt gegeben, auch während der Proben. Wir haben bei der Mitwirkendenzahl der Erwachsenen von 2020 fast 500 verloren, einige wollten nicht mehr mitmachen, manche konnten nicht mehr mitspielen. Für mich war es spannend, wir haben uns eigentlich gesund geschrumpft," verrät Spielleiter Christian Stückl bei der Pressekonferenz. Die gestärkte Kooperation brachte nach seinen Worten sogar die Auszeichnung des American Jewish Committee (AJC) in New York, den Isaiah Award, erstmals nach Oberammergau: "Eine wirkliche Auszeichnung für die Arbeit gegen Antisemitismus, deren Thema auch mit dem Ernst-Ludwig-Ehrlich Institut und dessen Studierenden diskutiert worden war," so Stückl.

Für die Zukunft wünschen sich Rödl und sein Team, "dass die Passionsspiele wieder ‚reibungsfrei‘ geplant und durchgeführt werden können, die Krisen ein Ende nehmen und Frieden einkehrt".
Die nächsten Passionsspiele sind für das Jahr 2030 geplant.

 

Walter Rutz, der Werkleiter des Eigenbetrieb Oberammergau Kultur und der Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau Vertriebs GmbH & Co. KG, Bürgermeister Andreas Rödl, der Musikalische Leiter Markus Zwink und Spielleiter Christian Stückl (v.l.n.r.), zogen eine positive Bilanz.