Das Ermittlungsverfahren richte sich laut Staatsanwaltschaft gegen eine Privatperson, die mutmaßlich bei der IOV arbeitet. Dabei gehen es um den Verdacht des Verrats von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen mit der Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung von Internet-Kriminalität in Thüringen.

Die Beamten hätten nach Akten und Datenspeicher gesucht. Nähere Angaben zu den Vorwürfen machte der Sprecher zunächst nicht. 

Die IOV Omnibusverkehr GmbH ist seit 2018 in kommunaler Hand. Ab Juli dieses Jahres soll die IOV den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr im Ilm-Kreis verantworten, inklusive des Schülertransports. Bislang sei diese Aufgabe auf die IOV und ein konkurrierendes privates Busunternehmen in Arnstadt verteilt gewesen - mit Zuschüssen des Kreises, wie es heißt.

Mit der Kommunalisierung der IOV habe der Kreis verhindern wollen, dass nach dem Auslaufen der Verträge Mitte des Jahres durch eine europaweite Ausschreibung ein Unternehmen außerhalb des Kreises oder Deutschlands zum Zuge kommt, erklärte die Sprecherin. Eine Direktvergabe des Auftrages an ein kommunalisiertes Unternehmen sei möglich, wegen der Vergabe läuft aber noch eine juristische Auseinandersetzung. Ob die Durchsuchungen am Dienstag damit zusammenhängen, konnten zunächst weder die Kreissprecherin noch die Staatsanwaltschaft Mühlhausen sagen.