Nach langer Pause fand mit Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, erstmals wieder ein hochrangiger Vertreter einer Landesregierung den Weg zum Branchentreff von LSOT, MDO und VSAO. Hüskens warf einen Blick auf die Herausforderungen der Branche mit den Brennpunkten Dekarbonisierung und Fachkräftesuche und räumte ein, dass die verursachten Mehrkosten nicht von den Ländern, sondern aus Bundesmitteln kommen müssten. Eine Meinung, die die Vertreter des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen (MDO), des Verbandes der Omnibusunternehmer Sachsen-Anhalt (VSAO) sowie des Landesverbandes Sächsischer Omnibus- und Touristikunternehmen (LSOT) teilen.

Nach Ansicht der Verbände sind die Kosten für einen Omnibus mit Elektroantrieb sowie die dazu notwendige Infrastruktur und Logistik um ein Vielfaches teurer als der bisherige Dieselantrieb und aus den bisher üblichen Betriebsmitteln nicht zu stemmen. Verschärfend komme hinzu, dass die Förderung für die Anschaffung bereits gesunken sei, obwohl die Kosten dramatisch stiegen. „Die Öffentliche Hand ist in der Pflicht, ihren Anteil zur Verkehrs- und Klimawende zu leisten“, so Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen.

Klar sprachen sich die Verbände für den Erhalt des Deutschlandtickets aus. Allerdings dürfe das Angebot nicht weiter verbilligt werden. Vielen Menschen sei nicht klar, dass der Tarif in keinster Weise kostendeckend für das aktuelle oder gar ein noch attraktiveres Mobilitätsangebot sei. Das müsse in den Diskussionen immer wieder klargemacht werden.

Intensiv werben die mitteldeutschen Omnibusunternehmen um Fach- und Fahrpersonal. Sie begrüßten, dass eine Erleichterung und Vergünstigung beim Erwerb des bisher sehr teuren Busführerscheins angekündigt worden sei. Die Auszeichnung „Sicher & Unfallfrei“ gab es für mehr als 40 Busfahrerinnen und Busfahrer, die für bis zu 25 Jahre unfallfreies Fahren Wertschätzung erfuhren. „Omnibusse müssen von der Politik nur dauerhaft gewollt sein, um den Rest kümmern sich innovative Unternehmen“, so das Fazit von Tilman Wagenknecht.