Die Offenbacher Verkehrs-Betriebe (OVB) wollen neue Wege gehen: Dichtere Taktzeiten, längerer Linienbetrieb und umweltfreundliche E-Busse. Zum Fahrplanwechsel am 09. Dezember 2018 soll nach Angaben des Unternehmens der erste Teil des neuen Nahverkehrsplans umgesetzt werden.

Gleichzeitig wollen die OVB die Elektrifizierung der Busflotte vorbereiten. Den Linienbetrieb des ersten E-Busses plant man für 2019.

In fünf Jahren soll dann bereits nahezu die Hälfte aller Stadtbusse elektrisch fahren. Das Konzept sieht in der ersten Phase eine Verdichtung der Taktzeiten und eine zeitliche Ausweitung des Angebotes bis in die Nacht vor. In einer zweiten Phase soll zum Fahrplanwechsel 2019 das Liniennetz erweitert werden.

Damit stehen die OVB vor einer der größten Umbaumaßnahmen ihrer 134-jährigen Geschichte, gibt das Traditionsunternehmen bekannt.  „Mit dem dynamischen Wachstum Offenbachs nehmen auch die Mobilitätsanforderungen zu. Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, die Menschen möglichst umweltfreundlich zu befördern, um unsere Stadt von Luftschadstoffen zu entlasten. Wir nehmen diese Herausforderung an und stellen uns als moderner Mobilitätsdienstleister neu auf“, erklärt Geschäftsführerin Anja Georgi.

Sowohl die Verdichtung der Taktzeiten auf bis zu 7,5 Minuten und die Ausweitung des Bedienungszeitraums bis 01.45 Uhr als auch die schrittweise Elektrifizierung der gesamten Busflotte erfordern eine umfassende Modernisierung der Infrastruktur. „Unsere größte Herausforderung dabei: Die Umstellung muss im laufenden Betrieb erfolgen“, berichtet Olaf Ortmann, Leiter Betrieb und Technik. „Wir müssen den Standort in der Hebestraße elektrifizieren und die Bestandsgebäude optimieren.“

Die Verkehrsplaner der OVB stehen aufgrund der Taktverdichtung vor der Aufgabe, den Fahrplan komplett neu zu organisieren. Um das Leistungsangebot von 3,28 auf 4,47 Millionen Jahreskilometer steigern zu können, nimmt das Mobilitätsunternehmen 15 weitere, zunächst noch dieselbetriebene, Busse in Betrieb und stellt 50 neue Fahrer ein. Die ersten sieben E-Busse sollen nach dem Zeitplan für die Umstellung auf Elektromobilität schließlich gegen Ende des Jahres 2019 in Betrieb genommen werden. Bereits 36 Stadtbusse, nicht wie ursprünglich geplant 27, sollen dann bis 2023 elektrisch betrieben werden. Das entspreche etwa 45 Prozent der gesamten Fahrzeugflotte, geben die OVB an. Um mit dem E-Bus-Betrieb starten zu können, werden der Betriebshof und die Werkstatthallen im kommenden Jahr entsprechend umgebaut und die Ladeinfrastruktur geschaffen. Darüber hinaus ist geplant, fünf Schnellladepunkte zur errichten, um die E-Busse auch während ihrer Umläufe zwischenladen zu können.