Bei laufendem Betrieb soll der Betriebshof und die Fahrzeughallen ertüchtigt und eine neue Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Die Investitionskosten für die Elektrifizierung ohne Fahrzeugbeschaffung belaufen sich Unternehmensangaben zufolge auf rund elf Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis Spätsommer 2020 abgeschlossen sein. Danach können die ersten Elektrobusse in den Linienbetrieb genommen werden.

Für den Aufbau der Infrastruktur samt Instandhaltungsarbeiten sowie für die Umstellung von 36 der 87 Flottenfahrzeuge auf Elektroantrieb rechnet die Stadtwerke-Gruppe mit ihrem Geschäftsfeld Mobilität bis 2022 mit Kosten in Gesamthöhe von 40 Millionen Euro. An Fördergeldern geben das Land Hessen vier und der Bund acht Millionen Euro. Für die erste Tranche von sieben Elektrobussen sowie für den Aufbau der Ladeinfrastruktur und den Umbau der Werkstatt und des Betriebshofs hatten die Verkehrs-Betriebe bereits zum Jahreswechsel einen Förderbescheid des Landes Hessen über vier Millionen Euro erhalten.

Für die neue Ladeinfrastruktur soll die OVB eine eigene 20 kV Mittelspannungsversorgung mit drei Transformatoren auf dem rückwärtigen Betriebsgelände erhalten. Dazu werde eine zusätzliche Leitung von der Unteren Grenzstraße über die Hebestraße zum Betriebshof verlegt, teilte das Verkehrsunternehmen mit. Mit Hilfe der neuen Stromversorgung können die Busse dann vorwiegend über Nacht im Betriebshof mit Energie versorgt werden. Auch in der Werkstatt wird es Veränderungen geben. Um die Energiespeicher, Pantographen und Klimaanalagen auf den Dächern der Busse erreichen zu können, werden ein Dacharbeitsplatz mit Krananlage sowie spezielle Arbeitsgeräte benötigt. Wann genau die ersten sieben Elektrobusse in Betrieb genommen werden können, steht noch nicht fest. Das sowohl in rechtlicher auch als in technischer Hinsicht hochkomplexe Ausschreibungs- und Vergabeverfahren sei noch nicht abgeschlossen und erfordere gerade auch aufgrund der hohen Förderzuschüsse aus Steuermitteln eine äußerst sorgfältige Vorgehensweise, erklärt OVB-Geschäftsführerin Anja Georgi. Gerade bei der Ladeinfrastruktur müsse besonders vorausschauend geplant werden. Für den späteren Fahrzeugeinsatz auch anderer Fabrikate müsse die technische Infrastruktur hoch kompatibel sein. Mit einer Auftragsvergabe rechnet die OVB-Geschäftsführerin noch in diesem Jahr.