Das Gesundheitsministerium werde in Kürze die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch (17. März 2020) in Wien. In einer ersten Phase sollen die negativen Testergebnisse digital erfasst werden, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erklärte. Das Impfzertifikat, wie es auch auf europäischer Ebene ab Juni eingeführt werden soll, sei ein gutes technisches Mittel, um wieder freies Reisen für Geimpfte, Getestete und Genesene zu ermöglichen, so Kurz.
Den möglichen Zeitpunkt für Reiseerleichterungen verband Kurz mit der Öffnung der touristischen Infrastruktur in Österreich, also sobald Kultur, Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen würden. «Ab dem Zeitpunkt sind alle deutschen Urlauber wieder willkommen in Österreich», sagte Kurz. Öffnungsschritte werde es je nach Entwicklung der Corona-Lage geben. Über weitere Maßnahmen werde die Regierung am nächsten Montag beraten.
Österreichs Regierung spricht sich zudem bei der Einschätzung der internationalen Gefahr durch das Virus gegen regionale Betrachtungen aus. «Wir wollen keine regionalen Fleckerlteppiche herstellen», sagte Außenminister Alexander Schallenberg auch mit Blick auf die deutsche Entscheidung, die Baleareninsel Mallorca von der Liste der Risikogebiete zu streichen.
Die Corona-Entwicklung in Österreich sieht Kanzler Kurz als weiterhin nicht alarmierend an. Der Anstieg der Zahlen seit Öffnung aller Geschäfte vor fünf Wochen sei linear und nicht exponentiell.
Obendrein sei die Entwicklung regional sehr unterschiedlich, sagte Anschober. Speziell im Osten Österreichs sei die ansteckendere britische Virus-Variante inzwischen für 95 Prozent der Fälle verantwortlich.