Das sei fast die Hälfte der im Jahr 2022 im kommunalen ÖPNV sozialversicherungspflichtig Beschäftigten als Bus-, Straßen-, Stadtbahn- oder U-Bahnfahrer. Realisiert wurde die Studie im Auftrag der Gewerkschaft Verdi und des gesellschaftlichen Bündnisses Klima-Allianz Deutschland.

„Ohne bessere Arbeitsbedingungen und ohne eine bessere Finanzierung des ÖPNV wird der ÖPNV, wie wir ihn heute kennen, ein Stück weit zusammenbrechen“, so die politische Geschäftsleiterin der Klima-Allianz Deutschland, Stefanie Langkamp. Das Angebot werde sich massiv verschlechtern, wenn man jetzt nicht handele. Schon heute gäbe es Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen, hinzu komme eine hohe Fluktuation in den Unternehmen.

Der Studie zufolge entsteht daraus bis 2035 eine Personallücke von mindestens 85.000 Fachkräften. Noch höher wäre der Personalmangel demnach bei einer Verdopplung der Fahrgastzahlen, wie sie von der Bundesregierung gewollt wird: Dann müssten bis 2030 mindestens 144.500 Stellen neu besetzt werden, prognostiziert KCW.

„Diese Studie zeigt ganz deutlich, dass wir einen Paradigmenwechsel brauchen im kommunalen ÖPNV“, sagte der Verdi-Fachgruppenleiter für Busse und Bahnen, Andreas Schackert. Es gelinge schon heute nicht, den Personalbedarf im ÖPNV zu decken. Das liege an unattraktiven Arbeitsbedingungen, die vor allem mit Blick auf die Belastung nicht konkurrenzfähig seien. Bund und Länder müssten die Kommunen daher künftig auch bei der Finanzierung des ÖPNV unterstützen.