Die Forderungen von Verdi seien laut Hochbahn „unverhältnismäßig hoch gewesen“. Die Dienstleistungsgewerkschaft habe allein für die kommenden 12 Monate eine Erhöhung des Entgelts um das Dreifache des TVöD-Rahmens (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) gefordert. „Für ein Unternehmen im öffentlichen Eigentum sprengt eine solche Forderung den aktuellen Kontext des Gesamthaushaltes und bietet daher keine Verhandlungsbasis“, lautet die Erklärung des Hamburger Verkehrsunternehmens.

In Runde vier der Verhandlungen habe die Hochbahn zum Entgelt ein „tragfähiges Angebot auf Basis des bundesweit zuletzt für zahlreiche Abschlüsse herangezogenen TVöD“ vorgelegt. Darüber hinaus habe das Verkehrsunternehmen weitere Entlastungen für Mitarbeiter angeboten – u.a. zusätzliche freie Tage für geleistete Nachtarbeit. Ohne Erfolg. Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein GmbH (VHH) werden am Samstag, 28. November, für 24 Stunden bestreikt.

Claudia Güsken, Hochbahn-Vorständin für Personal und Betrieb: „Wir kommen in den Verhandlungen seit Wochen nicht weiter und sehen uns nach wie vor unverhältnismäßig hohen Forderungen gegenübergestellt. Deshalb auch unser Angebot zum Eintritt in ein Schlichtungsverfahren. Dass das nun mit einem Streik beantwortet wird, ist für uns unbegreiflich – gerade in der aktuellen Lage.“

Für Verdi sei der Schritt zum Streik „unumgänglich“ geworden, nachdem die Geschäftsführung der Hochbahn in der vierten Verhandlungsrunde die Verhandlungen für gescheitert erklärt habe und die drei Verhandlungen mit der VHH auch keinen Fortschritt gebracht hätten, so die Dienstleistungsgewerkschaft. Ziel sei es, so Verdi weiter, ein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt zu bekommen, das insbesondere auf die Forderungen von Verdi Hamburg nach Entlastung der Beschäftigten als Kompensation für die anstrengende Schichtarbeit eingehe.

Claudia Güsken erklärt: „Zu glauben, dass wir trotz allumfassender Krise ernsthaft über einen Forderungskatalog verhandeln können, den Verdi vor einem Jahr aufgestellt hat, geht ins Leere.“ Gerade angesichts der wirtschaftlichen Lage der Hochbahn und der Freien und Hansestadt Hamburg sei es entscheidend, zügig eine „stabile und sichere Tarifbasis für Mitarbeiter auf die Beine zu stellen – und zwar in einem realistischen Rahmen, wie er durch den TVöD“ vorgegeben sei.