Der NVV reagiert damit auf die Wünsche und Bedürfnisse, die von Kunden und Fahrgästen an die Geschäftsleitung herangetragen wurden. Unter anderem entsteht eine durchgehende Busverbindung von Bad Wildungen über Borken nach Homberg – eine solche hatte es bislang nicht gegeben. Zwischen Borken und Fritzlar verkehren künftig wochentags von 5 bis 21 Uhr Busse im Stundentakt. Eine neue Buslinie verbindet darüber hinaus die Orte Bad Zwesten, Jesberg und Gilserberg mit Rauschenberg-Josbach im Nachbarlandkreis Marburg-Biedenkopf. Sie ermöglicht dort zugleich den Anschluss an eine Busverbindung nach Marburg. Insgesamt steigert der NVV das Angebot für den Schwalm-Eder-Kreis um fast 50 Prozent.  

Die Angebotsausweitung geht auf eine europaweite Ausschreibung zurück – wenn zu dieser der NVV in Kooperation mit dem Landkreis Schwalm-Eder auch gesetzlich verpflichtet war. Den Zuschlag haben die Busunternehmen „Reisedienst Bonte“ aus Schwalmstadt, „Zulauf Reisen“ aus Neukirchen und „Frölich Linie“ aus Melsungen erhalten. In den entsprechenden drei Busbündeln sind die jeweiligen Buslinien im einschlägigen Bereich zusammengefasst. 

„Trotz der nicht einfachen finanziellen Rahmenbedingungen sind wir in der Lage, unser Buslinienangebot mit mehr Verbindungen und spätestens ab Frühjahr 2025 auch mit modernsten Fahrzeugen noch zu verbessern und auszuweiten“, lobt NVV-Geschäftsführer Marian Volmer. Mit den Wettbewerbsgewinnern setze man zum einen die begonnene Angebotsoffensive fort, zum anderen habe man erfahrene und verlässliche Partner aus der Region am Start. „Dass wir die Qualität des ÖPNV in unserem Landkreis so verbessern können, macht den Umstieg auf Bus und Bahn für die Menschen noch häufiger und deutlich einfacher möglich“, hofft Landrat Winfried Becker. Die gute Zusammenarbeit zwischen dem NVV und dem Landkreis zeige, dass die Verkehrswende auch in ländlichen Regionen gelingen könne.

Vertragslaufzeit auf 10 Jahre ausgelegt

Die Verträge mit den Geschäftsführern der Busunternehmen – Michael Bonte für den „Reisedienst Bonte“, Bernd Frölich für die „Frölich-Linie“ und Ulli Zulauf für „Zulauf Reisen“ – haben eine Laufzeit für zunächst zehn Jahre. „Wir freuen uns über das ausgesprochene Vertrauen und auf die weitere, gute Zusammenarbeit mit dem NVV“, so die Firmenchefs einhellig.

Zum 15. Dezember 2024 geht das Liniennetz der drei Busbündel mit ca. 2.980.000 Buskilometern pro Jahr in Betrieb. Die dafür benötigten Fahrzeuge, 62 Gelenk- und Solobusse sowie 11 Vans für den AST-Verkehr, sind Teil der Ausschreibung des NVV gewesen. Der Landkreis Schwalm-Eder und mit ihm die betroffenen Kommunen beteiligen sich entsprechend ihrer Verkehrsanteile an der Finanzierung der Verkehrsleistung. Vertragsbestandteil ist außerdem, dass die Busfahrer nach dem tarifvertraglich vereinbarten Niveau für das private Omnibusgewerbe des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) zu entlohnen sind.

Die Niederflur-Fahrzeuge, die der NVV für die Bedienung der neun Linien verlangt, sind voll klimatisiert und verfügen über ein Fahrgastinformationssystem sowie mehr Platz für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen. Zudem sind sie mit zahlreichen Sicherheitsfeatures ausgestattet, darunter Abbiegeassistent, Kameraüberwachung, ABS-Systeme und Antischlupfregelung. Eine komfortablere Raumaufteilung, die auch sehbeeinträchtigten Menschen entgegenkommt, soll veränderten Kundenwünschen Rechnung tragen. Umwelttechnisch sind die Busse auf dem höchstmöglichen lieferbaren Standard.