Die für die Schülerbeförderung zuständigen Landkreise und Städte sollen mehr Fahrzeuge zu den Hauptverkehrszeiten einsetzen und zusätzliche Infektionsschutz-Maßnahmen umsetzen können. Gefördert werden soll rückwirkend der Zeitraum vom Ende der diesjährigen Herbstferien am 26. Oktober 2020 bis zum 31. Dezember 2021. Denkbar seien die Anmietung von Reisebussen, der Kauf zusätzlicher Fahrzeuge, zusätzliche Fahrten, Taktverdichtungen im Fahrplan und besondere Infektionsschutzmaßnahmen wie etwa verbesserte Lüftungsanlagen.

Auch Kontrollen der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr werden demnach finanziert. Ausgezahlt werden soll das Geld im Nachgang durch die Landesnahverkehrsgesellschaft. Dadurch würden nur die Kommunen Geld erhalten, die tatsächlich mehr Platzkapazitäten schaffen oder besondere Hygienemaßnahmen ergreifen, hieß es.

350 zusätzliche Busse können bereitgestellt werden

Aus Sicht des Gesamtverbandes des Verkehrsgewerbes Niedersachsen (GVN) kann die Bereitstellung zusätzlicher Busse nur ein Baustein für die Entzerrung des Schülerverkehrs sein. „Notwendig wäre auch, dass das Land klare Regeln zu gestaffelten Schulanfangszeiten gibt“, sagte der Geschäftsführer der GVN Fachvereinigung Omnibus und Touristik, Michael Kaiser. „Das müsste am besten in der Corona-Verordnung des Landes geregelt sein, damit nicht jede Kommune oder jede Schule es unterschiedlich handhabt.“

Nach Kaisers Einschätzung ließen sich mit dem 30-Millionen-Euro-Paket landesweit rund 350 zusätzliche Busse bereitstellen. Eingesetzt würden wohl viele Reisebusse, die derzeit wegen der Corona-Beschränkungen nicht in Betrieb seien. „Die muss man wieder auf die Straße bringen, und die Fahrer aus der Kurzarbeit – aber das geht alles.“

Althusmann sagte, er setze auf kreative Lösungen in den Kreisen und Kommunen, wozu auch Schulzeit-Staffellungen gehörten. Volle Busse und Bahnen zu Stoßzeiten ließen sich nicht immer vermeiden, da vielerorts Busse und Fahrpersonal fehlten.