Das Creative-Cities-Programm der UNESCO verfolgt das Ziel, „Exzellenz-Zentren“ aus der ganzen Welt in ein eigenes Netzwerk einzubinden. Dieses erstreckt sich auf die Bereiche Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur. In Deutschland gehören neben Bremen bereits sechs weitere Städte dem Kreativnetzwerk an: Berlin als Stadt des Designs, Hannover als Stadt der Musik, Heidelberg als Stadt der Literatur, Karlsruhe als Stadt der Medienkunst, Mannheim als Stadt der Musik und Potsdam als Stadt des Films.
„Kultur verbindet“, meint die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. Die Auszeichnung als Kreativstadt werde die Literaturszene Bremens weiter stärken und internationale Kooperationen auf den Weg bringen. „Ich gratuliere allen Beteiligten, die sich für diese Anerkennung stark gemacht haben und freue mich über den großen Gewinn für das UNESCO-Kreativnetzwerk, das künftig auch von Bremer Erfahrungen, Strategien und Ideen profitieren wird.“ Groß ist die Freude auch bei Bremens Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte. „Ich bin sicher, dass nicht nur die Literatur-, sondern die gesamte Kulturszene Bremens vom Erhalt dieses Titels profitieren wird“, sagte er. Schließlich favorisiere die UNESCO insbesondere crossmediale Projekte und fördere mit ihrem Creative-Cities-Verbund kluges Networking auch andere Bereiche, in denen Bremen viel zu bieten habe.
Die UNESCO überzeugen konnte Bremen zum einen mit dem Stadtmusikanten- und Literaturhaus, das 2025 inmitten der City gegenüber dem UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland eröffnet wird. Zum anderen punktete die Hansestadt mit ihren zahlreichen Projekten, darunter die Lausch Orte, die Bremer Sprachmusikanten und das digitale Literaturmagazin Bremen. Außerdem fand die UNESCO die Festival- und Theaterlandschaft Bremens auszeichnungswert, ebenso den renommierten Bremer Literaturpreis und die hohe Dichte an Buchhandlungen. Das international bekannte Zentrum für Künstlerpublikationen trage ebenso zum Ruf Bremens als lebendige Literaturstadt bei wie viele kleine oft ehrenamtliche Initiativen oder die Stadtbibliothek, die unter anderem über eine Niederlassung in der Justizvollzugsanstalt verfüge.
Die Bewerbung Bremens um den Titel als Kreativstadt wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission, dem Netzwerk der deutschen Kreativstädte, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels Nord und den drei in der Hansestadt ansässigen Fremdspracheninstituten – dem Goethe-Institut, dem Instituto Cervantes und dem Institut français – unterstützt. Das Unesco-Programm Creative Cities existiert seit 2004. Bis heute verbindet es weltweit mehr als 300 Städte, die ihre Erfahrungen, Strategien, Ideen und Best Practices im Bereich zeitgenössischer Kunst und Kultur miteinander teilen.