Die Busse und Lkw tanken bei 350 bar, H2-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bei 700 bar. Der öffentliche Tankbetrieb startet am 7. Oktober. Zu finden ist die Tankstelle unmittelbar neben dem BASF-Werksgelände. Sie ist frei zugänglich. Pro Tag können bis zu 30 Wasserstoff-Lkw und -Busse versorgt werden, die Tageskapazität der Tankstelle beläuft sich auf rund 800 kg Wasserstoff.  

Gefördert wurde die Tankstelle vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Man schaffe so für die Unternehmen vor Ort die Voraussetzung dafür, dass deren Flotten auf Wasserstoff umgestellt werden könnten, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing anlässlich der Tankstelleneröffnung. Durch die verkehrsgünstige Lage in direkter Nähe zum Kreuz Ludwigshafen Nord und damit zur A6 sei die Tankstelle für den Logistikverkehr strategisch gut gelegen, heißt es von Seiten der Projektpartner. Bis 2026 sollen in der Metropolregion Rhein-Neckar noch drei weitere H2-Mobility-Tankstellen von ähnlicher Größe und Leistungsfähigkeit entstehen, darunter in Mannheim und Ludwigshafen.

„Die Größe der Tankstelle zeigt, in welche Richtung wir uns in der Wasserstoffmobilität entwickeln“, so Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO von H2 Mobility Deutschland. Eine einzige Station versorge dabei verschiedene Fahrzeugtypen. „So schaffen wir es, die ganze Bandbreite der Mobilität nachhaltig zu gestalten, auch den Bereich des kommerziellen Güter- und Personenverkehrs.“ Die Tankstelle in Frankenthal ermögliche vor allem Unternehmen, ÖPNV und Kommunen in der Region den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität mit Wasserstoff.

 

Hebel für Energietransformation

Für BASF sei CO2-freier Wasserstoff auch ein wichtiger Hebel der Energietransformation im Unternehmen selbst. „Voraussetzung für eine sektorenübergreifende H2-Wirtschaft ist ein enger Schulterschluss zwischen Wasserstoff-Produzenten, -Verteilerunternehmen und -Abnehmern“, meint Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure am BASF-Standort Ludwigshafen. „Mit unserer Beteiligung an der neuen Tankstelle, aber auch mit dem Bau eines Wasserelektrolyseurs, möchten wir bei unseren Zulieferern und Transportunternehmen sowie in der regionalen Mobilität den Weg hin zu Fahrzeugen mit Brennstoffzellen-Antrieben ebnen.“

Für Rheinland-Pfalz wird erwartet, dass die Wasserstoffnachfrage vor allem im Schwerlastverkehr deutlich zunehmen wird. Deshalb plant H2-Mobility, in einer zweiten Ausbaustufe bis 2027 die Kapazität der Wasserstofftankstelle Frankenthal zu verdoppeln und eine zweite Zapfsäule zu errichten. Zukünftig könnten dann bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig tanken (2x 350 bar, 1x 700 bar). Ab 2025 soll die Tankstelle mit „grünem“ Wasserstoff nach RFNBO-Standard (Renewable Fuels of Non-Biological Origin) versorgt werden. Den entsprechenden Vertragsabschluss für die Belieferung hatten H2-Mobility und der Wasserstoffproduzent Lhyfe erst im September bekannt gegeben. Sobald der THG-Quotenhandel für Wasserstoff in Deutschland wieder möglich sei, profitierten Tankstellenkunden in Frankenthal von den Preisvorteilen, die der „grüne“ Wasserstoff dann biete. 



H2 Rivers: Wasserstoff-Demonstrationsprojekt Rhein-Neckar

Der Tankstellenbau in Frankenthal ist im Rahmen von „H2 Rivers“ Teil des Hyland-Programms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in der Kategorie Hyperformer. Das Projekt H2Rivers will in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem mittleren Neckarraum den Weg für den flächendeckenden Markteintritt von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien im Mobilitätssektor ebnen. Die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) als „Gewinnerregion“ des Programms „Hyland – Wasserstoffregionen in Deutschland“ mit bis zu 20 Millionen Euro an Investitionszuschüssen gefördert. Die Wasserstofftankstelle in Frankenthal erhielt davon 1.288.000 Euro gefördert.