Das erste Fahrzeug der neuen Modelle vom niederländischen Hersteller Ebusco hat das Unternehmen am Freitag (26. August 2022) vorgestellt. „Mit den neuen Fahrzeugen werden erstmals auch E-Busse im Süden und Westen Berlins unterwegs sein“, teilte die BVG mit. „Auf den Betriebshöfen Britz und Cicerostraße entsteht derzeit die entsprechende Ladeinfrastruktur für je 30 E-Busse.“

Bis Ende dieses Jahres sollen damit knapp 230 Elektrobusse in der Hauptstadt im Einsatz sein. Das entspricht der BVG zufolge rund 15 Prozent aller Linienbusse in Berlin. Bis 2030 will der Senat die gesamte Flotte auf Elektroantriebe umrüsten.

„Vor über sieben Jahren haben wir die ersten vier Elektrobusse in Betrieb genommen und tauschen seitdem kontinuierlich Diesel- gegen Elektrobusse aus“, teilte BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt mit. „In dieser Zeit haben wir gelernt, wie die Umstellung der gesamten Busflotte in einer Stadt wie Berlin gelingen kann und können nun auch das Tempo bei den Fahrzeugbestellungen erhöhen.“

Damit ist Berlin deutlich ambitionierter unterwegs als die Bundesregierung. Bei der Vorstellung der neuen Fahrzeuge bekräftigte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Ziel des Bundes, bis zum Ende des Jahrzehnts die Hälfte aller Stadtbusse mit alternativen Antrieben umzurüsten – auf eine bestimmte Antriebstechnik besteht die Regierung dabei nicht. Fachleute gehen aber davon aus, dass ein Großteil der Unternehmen auf Batterie-Elektrik setzen wird.

Die alte Bundesregierung richtete im Herbst einen Fördertopf für die Anschaffung in Höhe von 1,25 Milliarden Euro ein. Doch das Geld war bereits in der ersten Jahreshälfte 2022 fast aufgebraucht. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert längst mehr Mittel.