Neoplan Starliner (Foto: MAN Truck & Bus AG)
Neoplan Starliner (Foto: MAN Bus & Truck AG)

Unter dem Dach von VW wird das Busgeschäft der Marken MAN und Neoplan offensichtlich neu ausgerichtet.

Wie die Zeitschrift „lastauto omnibus“ berichtet, habe MAN auf Nachfrage bestätigt, dass die Produktion des Superhochdeckers Neoplan Starliner Ende 2015 eingestellt werden soll.

Zu aufwändig und kostenintensiv sei die Fertigung in der türkischen Fabrik, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Und an die Zahlen der 1. Generation ist das zweite Baumuster des Starliners nie herangekommen. Doch es gibt auch andere Gründe: Während der Starliner zu Beginn auch als 2-Achser und in normaler Bauhöhe verfügbar war, gab es den Starliner der 2. Generation nur noch als dreiachsigen Superhochdecker. Der Zweiachser als SHD wurde aber deutlich mehr verkauft als der Dreiachser in SHDH-Ausführung. Viele Neoplan-Kunden haben sich als Ersatz für ihren Starliner dann für einen Cityliner HD entschieden und die 2. Generation des Starliners links liegengelassen. Außerdem wären Veränderungen des Marktes für Superhochdecker für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen, so Kenner der Branche.

MAN erinnert sich jetzt wieder an die Wurzeln und Kompetenz der Marke Neoplan: Zukünftig wollen sich die Münchener auf das Doppeldecker-Geschäft fokussieren. Hier sehen die Strategen mit Blick auf das Fernbusgeschäft scheinbar einen deutlich besseren Markt. Weitere Opfer im Produktportfolio wird es zweifelsohne geben, denn VW seien vor allem die doppelten Angebote wie Jetliner oder Lions Regio ein Dorn im Auge, heißt es intern. Hier ist mit dem neuen MAN Lion’s Inter City bereits eine Entscheidung gefallen: Der Budget Überlandbus geht in zwei Längen an den Start und ist preislich unterhalb des Lion’s Regio auf der MAN-Seite angesiedelt. Wahlweise als Hochboden oder Low Entry will der Bus in einem neuen Segment wildern. Doch weder der Lion’s Inter City noch der Nachfolger des Lion’s City werden auf der IAA gezeigt. Noch steht das neue Portfolio nicht. Die Zweimarkenstrategie soll bleiben, aber deutlich gestrafft werden. Bleibt die Frage, welche Veränderungen es bei den Omnibussen von Scania, ebenfalls zum VW-Konzern gehörend, geben wird?