„Der Kreuzfahrttourismus ist ein wichtiges Standbein für unsere heimische Wirtschaft und ein Schaufenster für Mecklenburg-Vorpommern“, so der parteilose Wirtschaftsminister Wolfgang Blank anlässlich der Vorstellung der Studienergebnisse in Rostock. Allein in Rostock hätte das Land in diesem Jahr rund 500.000 Kreuzfahrtpassagiere begrüßen können. Viele Gäste kämen per Kreuzfahrtschiff sogar zum ersten Mal mit Mecklenburg-Vorpommern in Berührung. Weitere Besuche folgten dem nicht selten nach. „So bringt jeder Anlauf eines Kreuzfahrtschiffes einen wertvollen wirtschaftlichen Effekt für unsere Hotellerie, Gastronomie und den Dienstleistungssektor und legt zugleich den Grundstein für zukünftige Umsätze“, meint der Minister. 

Kritiker lehnen Kreuzfahrten mit Schiffen, die mehreren Tausend Menschen Platz bieten, als Teil des Massentourismus ab und verweisen u.a. auf Umweltfolgen. Als größte Herausforderungen wurde im Rahmen der Studie daher auch die Erfüllung von Umweltauflagen und die Drosselung der Energiekosten genannt. 

 

Kreuzfahrttourismus als Chance für viele Bereiche

Für die Studie waren 45 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern dazu befragt worden, welchen wirtschaftlichen Stellenwert der Kreuzfahrttourismus für sie einnimmt und welche Chancen und welche Herausforderungen sie damit verbinden. Darunter waren direkt beteiligte Gesellschaften wie Reedereien und Häfen, aber auch mittelbar Betroffene wie Hotels, Restaurants, Händler oder Freizeiteinrichtungen. Im Ergebnis schätzen die Macher der Studie den Umsatz, der auf den Kreuzfahrttourismus in Mecklenburg-Vorpommern zurückgeht, auf jährlich knapp eine halbe Milliarde Euro. Ein beträchtlicher Teil des Geldes werde zwar für Treibstoff, Landstrom, Logistik und Reparaturen verwendet, die Beschäftigungseffekte in den Unternehmen im Land mit enger Beteiligung an der Kreuzschifffahrt werden dennoch auf rund 2.800 Vollzeitstellen geschätzt. 

Aida als größter Anbieter für Hochseekreuzfahrten in Deutschland auch größter privater Arbeitgeber in MV sei ein wichtiger Wachstumsmotor in der Region. Und das, obwohl auf den Schiffen der Flotte vor allem ausländische Arbeitnehmer beschäftigt sind. Allen aktuellen Entwicklungen zum Trotz blicke die Branche zum Großteil optimistisch in die Zukunft, heißt es im Fazit zur Studie. Der Kreuzfahrttourismus werde weiter als Wachstumsmarkt gesehen, über Mecklenburg-Vorpommern hinaus auch im gesamten Ostseeraum.