Der Vorstand des Landesverbands MV des Deutschen Jugendherbergswerks, Kai-Michael Stybel, verwies auf Länder wie Berlin, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt, die wieder grünes Licht für Schulfahrten gegeben haben. Dort könnten die Schulen, Lehrer und auch Eltern verbindlich für das kommende Schuljahr planen.

Es wäre schön, wenn es diese Klarheit auch in Mecklenburg-Vorpommern geben würde. Wenn der Schulfahrtenmarkt nicht berechenbar reaktiviert werde, sei die Zukunft der Jugendherbergen ungewiss, sagte Stybel. Denn Schulfahrten seien das wichtigste Segment, das Brotgeschäft der Herbergen. Allerdings bräuchten alle Beteiligten in den Schulen und Herbergen die Gelegenheit für eine langfristige verbindliche Planung.

Seit Mitte Juni seien sieben der 14 Jugendherbergen im Land geöffnet, sagte Stybel. Dass einige Häuser noch geschlossen haben, liege auch an den bislang schwierigen Bedingungen im Lockout für das Personal. Wie im übrigen Gastgewerbe seien 15 bis 20 Prozent der Beschäftigten in andere Arbeitsbereiche oder Länder abgewandert. „Das Gastgewerbe musste am längsten auf Öffnungsperspektiven warten.“

Bildungsexperten seien sich einig, dass Schüler sehr positiv auf außerschulische Maßnahmen wie Ausflüge oder Klassenfahrten reagieren. Nach den Monaten mit Homeschooling seien von der Wiederherstellung der Lerngemeinschaften viel zu erwarten, sagte Stybel. Dies wünschten sich auch die Lehrer, um mit den Schülern eine gemeinsame Basis für den Schulunterricht herzustellen.