Nicht nur eine Stadt, sondern auch das Leben der Geschwister Nina und Mario und ihrer Mutter Rosie steht komplett auf dem Kopf, als 1990 die Mauer gefallen und eine alte Ordnung verschwunden ist. Das Chaos scheint perfekt, und Nina und Mario kehren Wittenberg den Rücken und ziehen aus, um sich in der Hauptstadt selbst zu finden – dazu Musik und ein anderes Leben. In einem besetzten Altbau, dem „Konsum Hoffnung“, finden sie Anschluss an eine Gemeinschaft, die ein improvisiertes Sorgentelefon betreibt. Mario verliebt sich dort in den kubanischen Tänzer Nando, Nina träumt von einer Karriere als Popsängerin, obwohl alle lieber Techno hören.  

Völlig unerwartet steht Rosie vor der Tür, übergriffig, ungebeten und zu spät, doch nichts desto trotz entschlossen, ihre Kinder zurückzugewinnen – und ein Leben, das ohne sie weitergegangen ist. „Wir sind am Leben“ lässt dabei kein 90er Detail aus: Von Wende-Euphorie bis Aids ist alles dabei.

Dennoch will „Wir sind am Leben“ kein Drama sein. „Es wird sehr, sehr komisch“, verspricht Peter Plate und betont, dass die 90er nicht nur traurig oder politisch gewesen seien, sondern auch „absurd, hemmungslos und zärtlich verrückt“. Die Gegensätze seien das, was die Macher zeigen wollen: „Die Traurigkeit und das Tanzen, die Wut und die Wärme, den Lärm und das Leise.“

Die Idee zu „Wir sind am Leben“ hatten Peter Plate und Ulf Leo Sommer schon 2009. Seinerzeit arbeiteten sie bereits an einem ersten Musical-Layout. Daraus ging 2011 das letzte Rosenstolz-Album mit dem gleichnamigen Titel hervor. Im Sommer 2024 griffen Plate und Sommer das Thema erneut auf. Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit Franziska Kuropka und Lukas Nimscheck, die auch Regie führen. Der erste Song aus dem Musical erscheint bereits am 27. Mai 2025 und wird begleitet von einem Musikvideo: „Salon Rosie“ wird dabei gesungen von Steffi Irmen.

Die Premiere des Musicals ist für den 21. März 2026 im Berliner Theater des Westens geplant.