„Man denkt bei ‚Mrs. Doubtfire‘ sofort an die Filmversion – aber sobald der Vorhang aufgeht, ist man in einer eigenen Welt“, verspricht Produzent Michael Driemler-Falk. In Düsseldorf erwarte die Musical-Besucher ausdrücklich nicht, was sie gegebenfalls bereits in New York oder London gesehen haben. Die deutsche Fassung sei etwas Neues, das laut Driemler-Falk „wirklich zum ersten Mal existiert“. Es sei intensiver, kreativer Prozess gewesen, ‚Mrs. Doubtfire‘ ins Deutsche zu übersetzen. „Gerade im Komödiantischen ist das eine echte Herausforderung“, so der Produzent. „Aber es war ein spannender Prozess, die Witze so zu übertragen, dass sie trotzdem zünden.“ Damit Musik und Humor auch in deutscher Sprache funktionieren, wurden drei Übersetzerteams engagiert.
Mehr als eine Maske
Für die Show in Düsseldorf wurden zwar viele Kostüme aus der englischen Produktion übernommen, die Düsseldorfer Kulissen sind jedoch vollkommen neu. In der Story bricht für den Familienvater Daniel eine Welt zusammen, als sich seine Frau von ihm scheiden lässt und auch noch das alleinige Sorgerecht für die drei Kinder bekommt. Daniel lässt nichts unversucht, um Zeit mit den dreien zu verbringen. Als seine Ex-Frau ein Kindermädchen sucht, verkleidet er sich mit Hilfe eines Maskenbildners als ältere Dame und bewirbt sich als Mrs. Doubtfire um den Posten. Zunächst mit Erfolg. Doch das Doppelleben ist anstrengend.
„Die große Aufgabe für den Hauptdarsteller ist, nicht einfach eine Maske überzuziehen, sondern in dem Moment wirklich Frau zu werden – mit Herz, Wärme und Menschlichkeit“, so Driemler-Falk. „Nur so versteht das Publikum, was Daniel eigentlich verliert und wiederfindet.“
Gegenüber Hollywood mehr emotionale Tiefe
Im Vergleich zum Hollywood-Film setze das Musical noch stärker auf große Gefühle und habe mehr emotionale Tiefe, meint Driemler-Falk. „Mrs. Doubtfire“ sei sowohl ein Familienmusical als auch Comedy – aber nicht nur. „Es hat Herz, Humor und Tiefe – und genau das macht es besonders. Für uns ist es ein echtes Herzensprojekt geworden“, betont der Produzent, der in Düsseldorf mit einem Team von rund 120 Menschen arbeitet. Um ihren Beitrag zur Emotionalität zu leisten, sei die Musik „unglaublich komplex arrangiert“ worden, „viel anspruchsvoller, als man es vielleicht beim ersten Hören merkt“, so Michael Driemler-Falk. Das Orchester spiele jeden Abend live. Auch wenn das für Musicals heute keineswegs eine Selbstverständlichkeit sei.