„Ich sehe noch kein stimmiges Gesamtkonzept“, sagte Geschäftsführer Witgar Weber der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag 16.10.). Unklar sei vor allem die Finanzierung.
Ein E-Bus koste allein in der Anschaffung mehr als das Doppelte eines neuen Dieselbusses, sagte Weber. „Da ist die Ladeinfrastruktur noch außen vor.“ Ein Wasserstoffbus, der beispielsweise besser im bergigen Schwarzwald eingesetzt werden könne, sei noch mal deutlich teurer. Geld spielt auch beim Personal eine Rolle, wie der WBO-Geschäftsführer deutlich machte: „Die öffentliche Hand muss sich vom Gedanken verabschieden, dass eine Vielzahl von Menschen bereit sein wird, andere zum Mindestlohn oder weniger durch die Gegend zu fahren.“
Zugleich bezeichnete er das Vorhaben der grün-schwarzen Regierung als große Chance für die privaten Busunternehmen. „Sie sind bereit, sich dafür aufzustellen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist das durchaus umsetzbar. Klar ist: Dafür braucht es zusätzliches Geld.“ Schließlich sollten ja die Fahrpreise möglichst nicht steigen.
Allerdings sei bei der Finanzierung ein Gerangel zwischen Land und Kommunen absehbar, wer welchen Beitrag leiste, sagte Weber. „Somit ist der Flickenteppich vorgezeichnet.“ Darüber hinaus brauche es mehr Zeit. „Auf Knopfdruck wird das alles nicht gehen“, sagte er. „Wir schauen gern in die Schweiz, die für qualitativen Nahverkehr steht; aber die Schweizer planen im ÖPNV 30 Jahre im Voraus.“