Istanbul wurde erneut von einem Terroranschlag
erschüttert
Die Türkei kommt nicht zur Ruhe: Bei einem Autobombenanschlag in der Altstadt der türkischen Metropole Istanbul sind am Dienstag mindestens elf Menschen getötet worden.
Bei den Opfern handele es sich um sieben Polizisten und vier Zivilisten, sagte der Istanbuler Gouverneur Vasip Sahin am Anschlagsort. 36 Menschen seien verletzt worden, drei davon schwer. Ziel des Anschlags sei ein Bus der Polizei gewesen. Noch sei unklar, wer für den Anschlag verantwortlich ist.
Auf Fernsehbildern war ein von der Explosion zerstörter Polizeibus zu sehen. Auch die umliegenden Gebäude wurden schwer beschädigt. Die Polizei bereitete sich am Dienstag darauf vor, am Ort der Explosion ein verdächtiges Paket kontrolliert zu sprengen. Der Ort liegt weniger als einen Kilometer Luftlinie vom Großen Basar und etwa eineinhalb Kilometer von der weltberühmten Blauen Moschee entfernt.
Vor der Blauen Moschee hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Urlauber mit in den Tod gerissen. Für diesen und einen weiteren Anschlag im März in Istanbul machte die Regierung die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. Sicherheitskräfte werden allerdings regelmäßig zum Ziel von Anschlägen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder einer ihrer Splittergruppen, der TAK. Auch die linksterroristische DHKP-C verübt immer wieder Anschläge.
Das Auswärtige Amt hat dazu folgende Empfehlung herausgegeben:
Am 7. Juni 2016 ereignete sich in der Innenstadt von Istanbul ein Anschlag. Medienberichten zufolge gab es mehrere Verletzte. Reisenden in Istanbul wird zu erhöhter Vorsicht geraten. Am 28. Mai 2016 wurde der Flughafen Gaziantep beschossen. Deutschen Fluggesellschaften wurde empfohlen, bis auf weiteres den Flughafen nicht anzufliegen. Reisende müssen damit rechnen, dass Flüge ab Gaziantep auch kurzfristig gestrichen werden. Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen.
Allgemein wird Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei zu erhöhter Vorsicht geraten. Dies gilt insbesondere auf öffentlichen Plätzen, auch vor touristischen Attraktionen und allgemein für Menschenansammlungen. Auch bei Reisen über Land wird zu besonderer Vorsicht geraten. Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und Irak, insbesondere in die Städte Diyarbakır, Mardin, Cizre, Silopi, Idil, Yüksekova und Nusaybin sowie generell in die Provinzen Şırnak und Hakkâri wird dringend abgeraten.