„Es ist für das Jahr ein negatives Ergebnis in Höhe von etwa 70 Millionen Euro zu erwarten“, heißt es dazu in einem Nachtrag zum im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2019.

Demzufolge betrug 2019 der Gewinn der Werftengruppe noch 17 Millionen Euro, im Jahr 2018 waren es 51 Millionen Euro. Zuerst berichtete die „Ostfriesen-Zeitung“ darüber. Bereits im Januar hatte die Geschäftsführung die Belegschaft in einem Video darüber informiert, dass das Unternehmen für 2020 von einem Verlust von mehr als 100 Millionen Euro ausgeht.

Wegen der eingebrochenen Auftragslage hatte sich die Werft mit ihren Kunden auf eine Streckung des Auftragsbuches einigen können. Damit werden die Aufträge, die bis 2023 reichten, nun bis 2025 abgearbeitet, ohne dass Aufträge storniert wurden. Wegen der Verschiebung des Bauprogramms von jährlich drei abzuliefernden Schiffen auf zwei Ablieferungen pro Jahr erziele der Konzern in den kommenden Jahren durchschnittlich einen Jahresumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro, heißt es in dem Geschäftsbericht.

Weil die Kreuzfahrtbranche in der Corona-Pandemie stillliegt, muss die Werft 40 Prozent Kapazität einsparen. Sie will mehr als 600 Arbeitsplätze abbauen und verlangt von den restlichen Beschäftigten 200 unbezahlte Arbeitsstunden im Jahr. Verhandlungen mit dem Betriebsrat im eigenen Haus haben sich festgefahren. Die Belegschaft wehrt sich gegen den Stellenabbau.