So will Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) prüfen lassen, ob es rechtlich möglich sei, bei großen Festen Taschenkontrollen vorzunehmen. Der Bus, in dem die Tat stattfand, war auf einer Sonderlinie mit mehr als 40 Fahrgästen unterwegs, die am Abend zu einem Stadtfest wollten. Warum die Frau die Fahrgäste angriff, ist bislang unklar. Die Polizei konnte die Frau festnehmen. Sie gilt als polizeibekannt und soll an einer psychischen Erkrankung leiden. Das Stadtfest wurde nicht abgesagt.

Nach Angaben der dpa hat ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd gegenüber der „Siegener Zeitung“ gesagt, dass der Fahrer des Busses möglicherweise noch Schlimmeres verhindert hat. Der Fahrer habe geistesgegenwärtig reagiert, den Bus sofort nach dem ersten Tumult im Fahrzeug zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet. Das hätte den Fahrgästen eine schnelle Flucht aus dem Bus ermöglicht. Dem Zeitungsbericht zufolge befanden sich auch Kinder und Jugendliche in dem Bus.

Die Bundesregierung will nun das in Deutschland ohnehin drastisch beschränkte Waffenrecht noch weiter verschärfen: Dazu soll der „Umgang mit Messern“ im öffentlichen Raum nahezu unterbunden werden. Im Fernverkehr soll ein generelles Messerverbot gelten, ebenso in Bussen und Bahnen, auf Volksfesten und bei anderen Großveranstaltungen. Springmesser sollen ganz verboten werden – außer für bestimmte Gruppen, beispielsweise Jäger.