André Schwämmlein und Thomas Blaguss in Wien (Foto: Christian Lendl)
Neue Ziele in Osteuropa: André Schwämmlein und
Thomas Blaguss in Wien (Foto: Christian Lendl)

Der Fernbusanbieter Meinfernbus-Flixbus plant im Rahmen der Internationalisierung seines Streckenangebots eine Vereinheitlichung der Marke in Deutschland. Dabei geht es vor allem um den Markennamen.

So firmieren die Angebote des deutschen Fernbusmarktführers im Ausland bereits unter dem Namen „Flixbus", anstatt unter dem aus der Fusion der beiden Marken entstandenen, etwas sperrigen Kompositum „Meinfernbus-Flixbus". Das soll sich nun auch in Deutschland ändern. Wie Meinfernbus-Flixbus gegenüber Bus Blickpunkt bestätigte, soll dieser Vereinheitlichungsprozess bis Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein.

Bis vor einem Jahr war es hierzulande selbstverständlich vom „deutschen Fernbusmarkt" zu sprechen. Das junge Verkehrsmittel Fernbus etablierte sich in Windeseile innerhalb der deutschen Landesgrenzen, auch mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Bahn, die sich mit ihrer zermürbenden Streikpolitik im Regionalverkehr selbst ein Bein stellte. Inzwischen ist der Fernbus kein Exot mehr, sondern wurde laut Statistik im Jahr 2015 von 21,8 Millionen Menschen genutzt.

Daraus resultierend ergibt sich bei den Anbietern von Fernbuslinien die Notwendigkeit, das Streckennetz weiter auszubauen und ihren Marktanteil zu behaupten bzw. noch weiter zu vergrößern. Längst hat der Fernbusmarkt in Deutschland auch die internationale Konkurrenz auf den Plan gerufen. Der Druck steigt, die Preise sinken und trotzdem stehen allerorts die Zeichen auf Expansion und zwar ins europäische Ausland – ein Modell, das mit betriebswirtschafltlichen Plus-Minus-Rechnungen zunächst wenig Sinn macht, aber Deutschland ist aus seinem eigenen Fernbusmarkt herausgewachsen. Die Anbieter sind nun Teil eines europäischen Marktes, auf dem andere Gesetze gelten.

Ziel: Fernbusnetz von Bordeaux bis Bukarest

Gerade erst hat Meinfernbus-Flixbus im Rahmen einer strategischen Kooperation mit der österreichischen Blaguss-Gruppe sein Fernbusnetz in Richtung Osteuropa erweitert. „Ab sofort sind Metropolen wie Bratislava, Zagreb oder Budapest mehrmals täglich angebunden und die grünen Fernbusse fahren bis an die kroatische Küste. Schon im Februar erweitern wir das Angebot um mehrere Linien nach Slowenien und Kroatien, ab Frühling folgen dann erstmals Ziele in Rumänien, Bulgarien und Bosnien-Herzegowina“, sagte André Schwämmlein, Geschäftsführer von Meinfernbus-Fllixbus. Verwaltet wird das osteuropäische Netz übrigens von der neugegründeten Landesgesellschaft „FlixBus CEE“ mit Sitz in Budapest und Zagreb.

Bedeutet Markenvereinheitlichung auch Veränderung?

Und hier ist er wieder, der Name „Flixbus", der im slawischen Sprachraum deutlich gefälliger daher kommen dürfte als „Meinfernbus-Flixbus". Demzufolge besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch hierzulande der Name „Meinfernbus" bald Geschichte sein könnte. Auf Anfrage von Bus Blickpunkt war zum anstehenden Marken-Relaunch von der Pressestelle des Unternehmens folgendes zu erfahren:

„Meinfernbus und Flixbus sind inzwischen seit mehr als einem Jahr gemeinsam unterwegs und haben den Zusammenschluss durch den gemeinsamen Namen „MeinFernbus FlixBus“ auch für die Kunden sichtbar gemacht. Im Rahmen unserer Europa-Expansion und der damit einhergehenden Internationalisierung denken wir nun auch im deutschsprachigen Raum über eine Vereinheitlichung unserer Marke nach. Wir streben an, diesen Prozess bis Mitte 2016 abzuschließen." Inwieweit die Vereinheitlichung der beiden Marken Auswirkungen auf die Busunternehmen haben wird und ob es Veränderungen in der Geschäftsführung geben wird, kann momentan nur spekuliert werden. Fest steht jedoch, dass Veränderungen anstehen und demnächst ziemlich viele Reisebusse umlackiert und auf Europa getrimmt werden müssen.