Zählt künftig zu den Haltestellen des Fernbusanbieters Megabus: der Christkindlesmarkt in Nürnberg (Foto: Uwe Niklas)
Megabus fährt für 1 Euro zum Christkindlesmarkt in Nürnberg
(Foto: Uwe Niklas)

Das zur Stage Coach-Gruppe gehörende Unternehmen Megabus will ab Dezember Deutschlands schönste Weihnachtsmärkte zum Preis von 1 Euro anfahren. Ziele dieser Preisofferte sind vorerst die Weihnachtsmärkte in Nürnberg (Christkindlesmarkt), München (Tollwood), Köln (Weihnachtsmarkt am Kölner Dom) und Heidelberg (Altstadt).

Diese Nachricht dürfte Busreiseveranstalter, die mit Fahrten zu den Weihnachtsmärkten jährlich im Dezember es nochmal in den Kassen klingeln lassen, nicht unbedingt erfreuen.

Bereits auf dem RDA-Workshop in Köln wurde diese Problematik thematisiert und die Vertreter von Meinfernbus-Flixbus sowie Postbus distanzierten sich davon, durch günstige Fahrten zu touristischen Zielen Reisebusunternehmen Konkurrenz machen zu wollen. Ihr Kerngeschäft sei der Transfer von A nach B, nicht das touristische „Drumherum". Dennoch, wie während des Vortrags zu Tage trat, fühlen sich viele Busunternehmer generell von den günstigen Fahrten zu Zielen, wie etwa der Autostadt (Postbus) oder dem Tropical Islands (Meinfernbus-Flixbus), in ihrem Geschäft bedroht.

Weihnachtsmärkte sind klassische Ziele von Ausflugsfahrten. Seit jeher steuern Busunternehmen aus ganz Deutschland zur Weihnachtszeit die entsprechenden Städte und Märkte an und profitieren vom weihnachtlichen Frohsinn und den stetig wachsenden Angeboten der Weihnachtsmärkte. Für die Fahrt in Kombination mit einem touristischen Programm, etwa einer Weihnachtsmarktführung, einer Glühweinverkostung oder ähnlichen Programmpunkten, muss der Busunternehmer einen Preis errechnen. Je nach kalkulierter Marge muss dieser Preis nicht besonders hoch sein – aber er ist in jedem Fall höher als 1 Euro. Nach der Megabus-Preisoffensive stellt nun die Frage: Stehen Anbieter wie Meinfernbus/Flixbus zur ihrem Wort und halten sich der von der von Megabus entfachten Preisschlacht um die Weihnachtsmärkte fern oder knicken sie ein?