Das deutsche Recht zum Erwerb des Busführerscheins sei überkommen und müsse dringend entrümpelt und auf europäische Mindeststandards beschränkt werden, forderte der Geschäftsführer des Verbandes Tilman Wagenknecht. Die Verkehrsunternehmen seien beim Personal vermehrt auf Quereinsteiger und ausländische Fahrer angewiesen.

Dafür seien die Prüfungsvoraussetzungen jedoch zu starr. Vorgeschrieben seien beispielsweise zwischen 96 und 110 Pflichtstunden beim Bus-Fahrtraining. In Österreich müssten im Vergleich dazu Prüflinge nur 38,5 Pflichtstunden absolvieren. Das treibe die Kosten für den Führerschein für die deutschen Unternehmen in die Höhe, sagte Wagenknecht.

Ein Busführerschein koste zwischen 6.000 bis 10.000 Euro. Statt unbeweglicher Vorgaben sollte die tatsächliche Eignung der Fahrschüler entscheidend für die Prüfung sein, sagte Wagenknecht. Die liege in der Beurteilung der Fahrlehrer. Alle fünf Jahre müsse der Busführerschein zudem erneuert werden. Dafür bedarf es einer Zusatzqualifikation.

Ein weiteres Hemmnis zur Einstellung ausländischer Busfahrer sei, dass diese die Führerscheinprüfung in der Amtssprache Deutsch ablegen müssten. Zwar könnten Busfahrer etwa mit einem polnischen Führerschein in Deutschland fahren. „Nur wenn sie ihn hier ablegen, müssen sie Deutsch in hoher Qualität können.“ Diese Sprachbarriere sei ein großes Hemmnis. Prüflinge aus dem Ausland sollten daher den Bus-Führerschein auch in ihrer Muttersprache ablegen können, verlangte der Geschäftsführer.

„Wir brauchen Fahrer, wenn wir das Angebot im öffentlichen Nahverkehr ausbauen wollen.“ Wagenknecht verwies darauf, dass sich das Berufsbild des Busfahrers gewandelt habe. „Es ist ein moderner Beruf geworden, mit attraktiver Technik, verbesserten Arbeitsbedingungen und auch höheren Löhnen.“