In Leipzig fand am 24. November der Mitteldeutsche Omnibustag des Verbands Mitteldeutscher Omnibusunternehmer (MDO) statt. Seit zwölf Jahren treffen sich die drei Landesverbände von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen, Partnern und Verbandspräsentanten.

Gesprächsstoff gab auch auf dieser Veranstaltung genug: „Der Bus ist zwar nachweislich das umweltfreundlichste und sicherste Verkehrsmittel.

Die Politik legt den mittelständisch geprägten Familienunternehmen jedoch immer mehr Steine in den Weg“, sagte nicht nur Tilman Wagenknecht als Sprecher der drei Verbände, sondern auch Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer.

„Wir sind fassungslos angesichts immer neuer Restriktionen aus Berlin und Brüssel“, sagte Wagenknecht mit Blick auf die ausufernde Bürokratie vor allem in der Bustouristik. Stichworte sind zum Beispiel unterschiedliche Mehrwertsteuerpflichten und Mindestlöhne in Europa, drohendes Dieselverbot in Großstädten, blaue Plaketten u.v.m. „Der Familienbetrieb ist damit überfordert“, betonte Christiane Leonard.

„Uns fehlt langsam die Fantasie, was wir noch machen sollen, um als modernes Verkehrsmittel mit guten Produkten die uns gebührende Wertschätzung zu erhalten“, so der Omnibusexperte beim Mitteldeutschen Omnibustag. „Bitte übertreibt es nicht. Wir sind nicht das Problem, sondern die Lösung für den Klimaschutz“, lautete der eindeutige Appell an die Politik.

Weiterhin machten die Omnibusunternehmer in Leipzig deutlich, dass private und kommunale Betriebe bei der Vergabe von Linienkonzessionen gleich behandelt werden sollen. Dies vor allem im Hinblick auf die vielen Neuvergaben in den kommenden Jahren. „Die Omnibusunternehmer in Mitteldeutschland beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und stellen so einen wertvollen Wirtschaftsbeitrag dar. Angesichts dieser Verantwortung brauchen sie Rückendeckung und Planungssicherheit von der Politik. Nur so kann der hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandard mit innovativen Bussen, einem dichten Haltestellennetz und dichtem Takt zu preiswerten Tarifen sowie attraktiven Reiseangeboten auch in Zukunft gewährleistet werden, so der MDO weiterhin.

Trotz vieler Herausforderungen bleibe der Blick der Branche nach vorne gerichtet. Mit viel Aufwand suchten die Omnibusunternehmer Fahrernachwuchs. Digitalisierung und autonomes Fahren würden als Chance und nicht als Bedrohung gesehen, waren sich die 120 Teilnehmer des Mitteldeutschen Omnibustags einig.

Darüber hinaus wurden beim Mitteldeutschen Omnibustag 50 Fahrerinnen und Fahrer für bis zu 15 Jahre unfallfreies Fahren ausgezeichnet.