„Wir müssen einfach mehr auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit setzen“, sagte Lauterbach laut dpa und verwies auch auf eine stabilere Pandemiesituation im neuen Jahr. Demnach gehe etwa die Zahl der Hospitalisierungen weiter zurück. »Die Lage ist angespannt, aber dort beherrschbar«, sagte Lauterbach über die Kliniken. Lauterbach sagte, er habe die Aufhebung der Maskenpflicht im Fernverkehr in Absprache mit den Ländern beschlossen. »Es ist aber trotzdem so, dass ich an die Bevölkerung appelliere, weiter in Innenräumen und auch in den Zügen freiwillig Maske zu tragen.« Die Langzeitfolgen von Corona-Infektionen seien weiterhin nicht geklärt.

Der politische Druck wurde täglich stärker

Forderungen nach einem schnelleren Ende der Maskenpflicht wurden zuletzt immer lauter, innerhalb der Bundesregierung pochte vor allem der kleinste Koalitionspartner FDP darauf. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) etwa hatte am Mittwoch gesagt, das Ende der Maskenpflicht müsse „so schnell wie möglich“ kommen. Er verwies auch auf Belastungen für das Bahn- und Busfahrpersonal, die mit der Kontrolle der Maßnahme einhergingen.

Auch die Deutsche Bahn sprach sich diese Woche für ein baldiges Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr aus. Ähnlich wie im Luftverkehr solle auch in den Fernzügen auf Freiwilligkeit und Verantwortungsbewusstsein der Bürger gesetzt werden, hieß es. Ende Dezember hatte Lauterbach indes noch für Geduld bis zur Aufhebung der Maßnahmen geworben. Nach dem Winter könne man mit einer deutlich entspannteren Situation rechnen. »Da kommt es doch jetzt nach drei Jahren Pandemie noch auf ein paar Wochen nicht an«, sagte Lauterbach. Rein rechtlich geht es hierbei jedoch um eine Aussetzung der Pflicht, nicht aber um deren vollständige Abschaffung.

Der Bundesverband deutscher Omnibusunternehmen e.V. (bdo) begrüßte die Massnahme ebenfalls deutlich in einer Stellungnahme: "Damit endet auch die vom bdo kritisierte Ungleichbehandlung der unterschiedlichen Verkehrsmittel im Fernverkehr."

 

Maskenpflicht im Nahverkehr steht ebenfalls vor dem Ende

Im öffentlichen Nahverkehr wurde die Maskenpflicht in Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bereits abgeschafft. Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Baden-Württemberg planen eine Aufhebung bis spätestens Anfang des kommenden Monats. Nun ziehen Niedersachsen, Hessen und Bremen nach - zeitgleich mit dem Bund. Das dürfte der erste Schritt hin zu einem bundesweiten Ende sein. Über den 2. Februar hinaus gilt die Maskenpflicht dann noch in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen. In früheren Pandemiezeiten galten noch in deutlich mehr Bereichen Maskenpflichten, etwa in Geschäften oder bei Veranstaltungen.

 

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte zur Aufhebung der Pflicht: „Ich freue mich, dass es am Ende gelungen ist, zwischen Niedersachsen und Bremen sowie der Bundesregierung ein gemeinsames Datum für die Aufhebung der Maskenpflicht im Bus- und Bahnverkehr zu finden. Wichtig ist mir zu betonen, dass die Aufhebung der Maskenpflicht kein Maskenverbot bedeutet.“  Kurze Zeit später twitterte der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne): „Die Ankündigung des Bundesgesundheitsministeriums, die Maskenpflicht im Fernverkehr zum Beginn des Monats Februar auszusetzen, ist in der Sache geboten und entspricht den gemeinsamen Überlegungen der Länder für den ÖPNV."