Die Maritim Hotels wollen der AfD künftig keine Tagungsräume mehr vermieten. Die Hotelkette aus Bad Salzuflen reagiert damit auf die massiven Proteste gegen den bevorstehenden AfD-Parteitag im April in ihrem Kölner Hotel.

In einer Stellungnahme teilte die Hotelkette mit, dass sie „sich deutlich von der aktuellen politischen Ausrichtung und Gesinnung der AfD“ distanziere. „Deshalb werden die Maritim Hotels gegenwärtig keine weiteren Räumlichkeiten an die AfD vergeben.“

Der Vertrag für den bevorstehenden Bundesparteitag sei bereits im Frühjahr 2016 geschlossen worden. „Nach eingehender juristischer Prüfung ist ein Zurücktreten seitens Maritim leider nicht möglich“, bedauert Maritim-Geschäftsführer Gerd Prochaska. „Wir haben der AfD bereits angeboten, kostenfrei vom Vertrag zurückzutreten, wovon bedauerlicherweise bisher kein Gebrauch gemacht wurde.“

Als großer Anbieter von Tagungs- und Kongresskapazitäten in Deutschland fänden in den 33 Maritim Hotels deutschlandweit regelmäßig große Veranstaltungen von Lobbyisten, Verbänden und Parteien statt. Selbstverständlich stünden die Maritim Hotels deshalb allen Parteien und Organisationen, die sich im demokratisch legitimierten Spektrum bewegen, als Veranstaltungsort zur Verfügung, heißt es weiterhin in der Stellungnahme. „Es gibt jedoch Einschränkungen“, betonte Geschäftsführer Gerd Prochaska. Und das betreffe insbesondere Björn Höcke, den Landeschef der AfD Thüringen, und seine Äußerungen am 17.01.2017 in Dresden, „die absolut nicht vereinbar sind mit der deutschen Geschichte und unserer Auffassung eines internationalen, offenen Miteinanders“, so Prochaska weiter.

Im Fall Björn Höcke habe die Hotelkette die Grenzen gezogen. „Wo andere wegen ihrer Herkunft, Rasse oder Religion diskriminiert wurden, wo der Holocaust geleugnet oder sonst die Gräuel des NS-Regimes in Abrede gestellt oder verharmlost wurden“, sei das notwendig. Daher habe die Maritim Hotelgesellschaft Björn Höcke am 10.02.2017 ein Hausverbot für alle Maritim Hotels ausgesprochen. Bei der AfD als demokratisch legitimierter Partei habe die Maritim Geschäftsführung diese Grenzen bislang nicht als überschritten angesehen.