Unterwegs sind je zwei Busse mit maximal je zehn Passagieren. Ein Sicherheitsfahrer ist mit an Bord, soll die Kleinbusse aber grundsätzlich allein im Verkehr operieren lassen. Die Shuttles können selbstständig fahren, teilte das Verkehrsministerium mit. Das Interesse der Fahrgäste sei groß, heißt es von Seiten der Projektveranwortlichen bei „RABus“. Im Vorfeld hätten rund 1.700 Menschen bekundet, als Testpassagier fungieren zu wollen. Bis einschließlich vergangenen Freitag sollen sich 850 Interessenten angemeldet haben. Nach ursprünglichen Informationen hatten sie Tickets lösen sollen – nun fahren sie jedoch kostenlos mit. Die Registrierung im Vorfeld genügt.

Nach Angaben des Ministeriums liegt für das Projekt eine der bundesweit ersten Erprobungsgenehmigungen für das sogenannte hochautomatisierte Fahren vor. Land fördert Projekt mit knapp 14 Millionen Euro. Die Abkürzung „RABus“ steht dabei für „Reallabors für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV“. Das Projekt wird wissenschaftlich unter anderem vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet und soll vorerst bis Dezember laufen. Die eingesetzten Kleinbusse sind Elektro-Fahrzeuge, die in Slowenien von dem Unternehmen eVersum produziert werden. Die Technik für das autonome Fahren stammt von dem Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen, der seine Entwicklung selbst einbaut.

In Mannheim sollen die autonomen Kleinbusse nur in der Stadt unterwegs sein, in Friedrichshafen mit mindestens 60 km/h hingegen auch im Umland. Die Autonomie wird laut ZF mittels Lidar-, Radar- und Kamerasystemen für die Erkennung des Umfelds ermöglicht. Lidar-Sensoren arbeiten ähnlich wie Radar, senden allerdings keine Radiowellen, sondern Laserstrahlen aus, um Hindernisse zu orten. Ein Hochleistungsrechner verarbeitet die Daten und leitet daraus Fahrstrategien ab. Mit Ampeln kommunizieren die Kleinbusse über Funksignale. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Busse bei Rot halten und bei Grün fahren. Mit einer Leitstelle sind die Shuttles per Cloud verbunden.