MAN-Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen
MAN-Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen


Schlechte Geschäfte in Brasilien und politische Krisen haben der VW-Tochter MAN ein durchwachsenes Jahr beschert. Und der Lastwagen- und Maschinenbauer erwartet auch für 2015 keine Verbesserung.

Der Umsatz dürfte das Niveau von 2014 erreichen. Der operative Gewinn in der Nutzfahrzeugsparte werde leicht sinken, ebenso die Zahl der verkauften Lastwagen.

Angesichts der Umstände habe MAN 2014 aber „ein passables Ergebnis erzielt“, sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen am Mittwoch in München. Dennoch will MAN in den kommenden Jahren weiter Kosten senken und das bisher für die Sparte Truck & Bus geltende Sparprogramm ausweiten. „In finanziell angespannten Zeiten gilt es, besonderes Augenmerk auf die Ausgaben zu legen“, schrieb Pachta-Reyhofen im Geschäftsbericht. Ein konkretes Sparziel nannte der Manager aber zunächst nicht. Einen Beitrag soll zudem die engere Zusammenarbeit mit der VW-Schwester Scania leisten. Bei den Schweden lief es 2014 allerdings erheblich besser als bei MAN. Die Zugehörigkeit beider Lkw-Hersteller zum VW-Konzern bringe bereits Vorteile.
Im vergangenen Jahr machte dem Nutzfahrzeuggeschäft vor allem Brasilien zu schaffen. Das Land ist für MAN ein wichtiger Markt. Doch der rutschte 2014 in die Krise, das Unternehmen verkaufte deutlich weniger Lastwagen und verdiente vor allem viel weniger Geld.

Auch die Sparte Truck & Bus, in der das vor allem in Europa tätige Lkw- und Bus-Geschäft gebündelt ist, musste herbe Rückgänge hinnehmen. Dort sank der operative Gewinn von 244 auf 152 Millionen Euro. Ein Grund: Vor der Einführung der teuren Euro-6-Motoren hatten viele Spediteure noch 2013 günstigere Euro-5-Lastwagen geordert und bestellten 2014 kaum.

Konzernweit sank der Umsatz bei MAN 2014 um 10 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn hingegen stieg von 309 auf 384 Millionen Euro, allerdings vor allem wegen wegfallender Sonderlasten, die 2013 die Bilanz erheblich belastet hatten. Unter dem Strich stehen mit einem Gewinn von 267 Millionen Euro wieder schwarze Zahlen. 2013 hatten die Sondereffekte MAN einen Verlust von 513 Millionen Euro eingebrockt. Weltweit beschäftigt der Konzern knapp 52 000 Menschen, gut 32 000 davon in Deutschland. (dpa)