Martínez, der auch für den „Ballermann“ verantwortlich zeichnet, benötigt für sein Vorhaben die Zustimmung diverser Behörden, darunter Inselrat und Regierung der Balearen. Zustimmen müsste außerdem die spanische Zentralregierung in Madrid. Unmittelbar umzusetzen wäre lediglich Martínez‘ Ansinnen, zusätzliche Gästebetten in der privaten Ferienvermietung zu verbieten und höhere Strafen für Lokale zu verhängen, die eine übermäßige Verschmutzung verursachen.

Die überwiegende Mehrheit der übrigen Maßnahmen kann Martínez nicht im Alleingang durchsetzen. Zu diesen zählen Einschränkungen und Verbote von Partybooten und größeren Kreuzfahrtschiffen, doppelte Gebühren für Kreuzfahrturlauber, Begrenzung der Urlauberzahl, die mit Reisegruppen Palma besuchen, Beschränkung der Zufahrt von Mietwagen in die Innenstadt, absolutes Alkoholverbot auf den Straßen der gesamten Gemeinde einschließlich der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma, verstärkte Präsenz der Orts- und Nationalpolizei.

Erst vergangenen Samstag hatten in Palma Tausende Einheimische unter dem Motto „Sagen wir basta!“ und „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ gegen Massentourismus demonstriert. Die Menschen machen die immer größer werdende Zahl an Besuchern und Ferienwohnungen für Wohnungsnot, die „Zerstörung“ der Insel, Verkehrschaos, Verschmutzung und Kriminalität verantwortlich. Am Dienstag vor der Kundgebung war es am Ballermann zum Einsturz der Balkonterrasse eines Restaurants gekommen. Vier Menschen starben, darunter zwei Frauen aus Deutschland. Die Besitzer des Lokals sollen keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse gehabt haben.