„Investitionen in unsere vollelektrische Fahrzeugflotte sind eine ganz zentrale Säule in unseren vielschichtigen Nachhaltig­keits­­­aktivitäten“, sagt Thilo Schmid, Vorsitzender der Geschäfts­führung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. „Die Anschaffung der E-Gelenkbusse ist für uns ein weiterer immens wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu klimafreundlicher Mobilität. Auch in den anderen Bereichen der Fahrzeugflotte tauschen wir sukzessive ältere Modelle gegen neue mit Elektro­antrieb aus.“

„Es freut uns sehr, dass es mit der Auslieferung der drei Fahrzeuge an den Flughafen Köln/Bonn eine Premiere gibt: die ersten Gelenk­busse mit Elektroantrieb von MAN für einen deutschen Airport. Dies zeigt, dass unsere E-Busse eine hohe Marktakzeptanz haben und sich im Praxiseinsatz beweisen“, erläutert Christoph Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH. 

Zwei Zentralmotoren und bis zu 100 Passagiere an Bord

Die E-Gelenkbusse bieten Platz für rund 100 Passagiere. Für die nötige Power sorgen zwei elektrische Zentralmotoren an der zweiten und dritten Achse des Fahrzeugs. Im Gegensatz zu Elektromotoren nahe der Radnaben können diese einfacher gewartet werden und gelten als deutlich robuster. Aufgeladen werden die Busse an einer neuen Station am Betriebshof des Flughafens und einer weiteren, ebenfalls neu errichteten Ladesäule direkt auf dem Vorfeld. Die Infrastruktur soll stetig wachsen.

Bei den Batterien greift MAN auf Lithium-Ionen-Technologie zurück. Die vollelektrischen Gelenkbusse schaffen anspruchsvolle Tagesreichweiten von bis zu 350 Kilometern, bei gutem Wetter sogar wesentlich mehr. Platziert sind die insgesamt acht Batteriepacks mit einer Gesamtleistung von 640 Kilowattstunden auf dem Dach der Busse. Das hat den großen Vorteil, dass sie für den Service einfach zugänglich sind.

Der Airport hat die drei E-Gelenkbusse, die jeweils rund 700.000 Euro kosten, für fünf Jahre geleast. Das gilt auch für sieben Mild-Hybrid-Gelenkbusse von MAN, die ebenfalls in Betrieb genommen wurden und bereits seit einigen Wochen am Airport genutzt werden. Diese Fahrzeuge sollen laut Flughafen rund 30 Prozent Kraftstoff im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Bussen, was für einen Mild-Hybriden aber kaum realistisch ist.

Im weiteren Jahresverlauf schafft der Airport zudem weitere Fahrzeuge mit Elektroantrieb an und tauscht auf diesem Weg ältere Fahrzeuge aus. So kommen etwa bereits im April weitere neue E-Schlepper für den Gepäckdienst des Flughafens zur Flotte hinzu.

Elektrobusse sind bisher kaum auf den Vorfeldern der deutschen Flughäfen eingesetzt, auch werden die früher eingesetzten spezifischen Vorfeldbusse mit enormen Stehplatzkapazitäten nur noch selten verwendet. Erste Ansätze zum emissionsfreien Fahren liefen Ende der 90er Jahre in München ebenfalls mit MAN und Wasserstoff-Verbrennern im Projekt H2argemuc.